Strassenbauprojekt und Tempo 30 an der Regensdorferstrasse

Nächste Etappe im Bauprojekt Regensdorferstrasse: Nach der städtischen Antwort auf die Einsprachen im Frühling dieses Jahres liegt nun das Projekt erneut auf. Gleichzeitig wird die Tempo-30-Zone von der Wieslergasse bis in den Rütihof ausgebaut.

1
Für das Strassenbauprojekt: Kreidemarkierungen auf der Regensdorferstrasse. (Foto: das)

Dieses Projekt erfordert bei den Beteiligten und Betroffenen einen langen Atem: Im Jahr 2019 hatte die Stadt die Strassensanierung der Regensdorferstrasse im Abschnitt zwischen den Hausnummern 4 und 109 erstmals projektiert. Gegen die Pläne waren 21 Einwendungen eingegangen, welche in diesem Frühjahr von städtischer Seite mit einem ausführlichen Bericht beantwortet wurden (der «Höngger» berichtete). Nun liegt das Projekt nach Durchführung des Mitwirkungsverfahrens bis zum 28. Oktober erneut öffentlich im Tiefbauamt aus.

Erneuerung von Strassenoberbau und Verbreiterung von Trottoir

Beim Bauvorhaben geht es grundsätzlich um eine Erneuerung des Strassenoberbaus, der nach Angaben des Tiefbauamts in einem schlechten Zustand ist. Gleichzeitig sollen Strassenraum und Verkehrsorganisation an «die aktuellen Anforderungen und Bedürfnisse angepasst sowie die Entwässerungsanlagen und Werkleitungen bei Bedarf saniert und erneuert werden», wie es im erläuternden Bericht zur öffentlichen Planauflage heisst.

Zudem wird an verschiedenen Stellen das Trottoir angepasst und verbreitert. So soll ab der Haltestelle «Singlistrasse» bis zur Einmündung des Wildenwegs auf der Bergseite ein durchgehendes Trottoir von 2,4 Metern Breite erstellt werden. Dazu sind, so das Tiefbauamt, «neben Landerwerb auch Anpassungen auf Privatgrund und damit zusammenhängend auch die Verschiebung von Stützmauern und Treppen erforderlich.»

Verschiebung und hindernisfreier Ausbau von Bushaltestellen

Die Bushaltestellen «Kappenbühlweg», «Wieslergasse», «Singlistrasse» und «Segantinistrasse» werden hindernisfrei ausgebaut. In diesem Zusammenhang müssen, so die Stadt in ihren Ausführungen, beide Haltekanten der Linie 38 am Kappenbühlweg in Richtung stadtauswärts verschoben werden. Auch bei der Haltestelle Wieslergasse sind Verschiebungen geplant: Hier sollen in Zukunft beide Haltestellen des 38ers in der Michelstrasse zu liegen kommen.

Eine Zusammenlegung der Haltestellen von 46er und 38er, wie sie in einigen der Einsprachen gefordert worden war, sei, so der Bericht, geprüft worden, jedoch aufgrund der dafür notwendigen «unverhältnismässig hohen Landinanspruchnahme» und der erforderlichen Fahrbahnverbreiterung nicht realisierbar.

Auf der Höhe der Singlistrasse sollen die beiden Haltestellen des 46ers verschoben angeordnet werden, zudem ist eine kleine Verkehrsinsel in der Mitte der Fahrbahn geplant, um das Überholen von Bussen durch den Individualverkehr zu verhindern.

In Koordination mit dem Bauprojekt Wieslergasse (siehe Artikel) wird zudem die Einfahrt der Wieslergasse verschoben. Zwischen Wieslergasse und Regensdorferstrasse wird die Riedhofstrasse zur Begegnungszone umgestaltet, der vorhandene Grünraum soll vergrössert und aufgewertet werden.  

Massnahmen für Velofahrende

In Bezug auf die Massnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur für den Veloverkehr sind die Möglichkeiten nach Angaben der Stadt auf der Regensdorferstrasse aufgrund beengter Platzverhältnisse begrenzt. Ein eigener Velostreifen, wie er aufgrund des Verkehrsaufkommens und zur Umsetzung der Velovorzugsroute eigentlich notwendig wäre, ist hier nicht realisierbar. Deshalb, so die Ausführungen im Bericht, sei eine Verkehrsstudie zum Zentrum Höngg ausgelöst worden, welche das Ziel verfolgt, den Durchgangsverkehr zu reduzieren.

An konkreten Massnahmen für den Veloverkehr sieht das Projekt für linksabbiegende Velofahrer*innen in die Riedhofstrasse einen eigenen Mittelbereich vor. Darüberhinaus ist bei der Einfahrt in das Parkhaus «Höngger Märt» die Umwandlung des Fahrstreifens für Linksabbiegende in einen Mehrzweckstreifen geplant.

Hitzeminderung

Auch die Möglichkeiten zur Hitzeminderungen seien, so die Stadt, aufgrund des begrenzt zur Verfügung stehenden Strassenraums eingeschränkt. Aus diesem Grund wird die Anzahl der vorhandenen Bäume nur geringfügig erhöht: Vier zusätzliche Bäume sollen auf öffentlichem Grund gepflanzt werden. Eine zusätzliche entsiegelte Fläche soll zudem durch den Ausbau der Grünrabatte im Dreieck zwischen Regensdorfer- und Riedhofstrasse sowie Wieslergasse entstehen.

Tempo 30 bis zum Rütihof

Schliesslich werden in Koordination mit dem Bauprojekt auch die Verkehrsvorschriften an der Regensdorferstrasse geändert: Neu sollen die bestehenden Tempo 30-Zonen erweitert werden – an der Regensdorferstrasse wird demnach von der Kreuzung Wieslergasse bis zum Restaurant Grünwald Tempo 30 eingeführt, an der Frankentalerstrasse gilt in Zukunft von der Kreuzung Regensdorferstrasse bis unterhalb des Schulhauses Rütihof die Geschwindigkeitsbegrenzung. 

1 Kommentare


Wolfgang Kweitel

9. Oktober 2024  —  08:18 Uhr

Ich frage mich wieso ums verrecken die Strasse neu beidseitig durchgängig auf 2.5 Meter breite Trottoirs verbreitert werden muss. Ein breites und ein schmales Trottoir würden wirklich genügen: Nach Jahrzehnten der Beobachtung der Situation vor Ort kann ich sagen, dass ich bis jetzt nie die Menschenmassen oder Kinderwagenflotten gesehen habe, die total 5 Meter Trottoir benötigen würden (bzw. dafür den Leuten Land wegnehmen!).
Wenn schon, würde ein Velostreifen bergauf, neben einem schmalen Trottoir bergauf/bergseitig, mehr Sinn machen, sowohl für die Autos/den Bus wie auch die Velos.

Themen entdecken