Quartierleben
Strahlende Kinderaugen am Räbeliechtli-Umzug
Am letzten Samstag fand wieder der Höngger Räbeliechtli-Umzug statt, organisiert vom Quartierverein.
10. November 2022 — Eingesandter Artikel
An einem regnerischen und kühlen Samstagabend fanden sich zahlreiche Familien mit Kindern auf dem Platz vor der Reformierten Kirche in Höngg ein. Zuvor sind sie von verschiedenen Standorten in Höngg mit ihren selbstgeschnitzten Räben in der Hand losgelaufen, um die Strassen zu erleuchten. Am sogenannten Sternmarsch bewegte sich etwa eine Gruppe von der Ecke Segantini- und Regensdorferstrasse über den Holbrig und die Schärrergasse hin zum Kirchplatz. Ein anderer Zug startete im Frankental und führte dann via Imbisbühlstrasse in Richtung Zwielplatz.
Insgesamt waren fünf Gruppen unterwegs. Bei der Kirche im Zentrum Hönggs angekommen, gab es für die Kinder frische Weggen. Insgesamt 1000 Stück hat der Quartierverein Höngg im Vorfeld bestellt. Dazu sorgte der Jazz Circle Höngg für eine stimmige musikalische Unterhaltung.
Dass er die diesjährige Planung ohne Einschränkungen umsetzen konnte, freut den Organisator Wolfgang Minas vom Quartierverein Höngg sehr. «Der Räbeliechtli-Umzug erfordert sehr viel Logistik», sagt Minas, der mit dem Dossier seit fünf Jahren betraut ist. Es brauche eine Bewilligung von der Stadt für den Anlass, mit Riskoanalyse und einem Abfallkonzept, und die Räben müssen bestellt und an die Schulen und Kindergärten geliefert werden. «Aber auch das EWZ ist involviert, da wir ja gewisse Strassenabschnitte abdunkeln», so Minas. Ausserdem benötige es mehrere Verkehrskadetten, Schutz und Rettung, die Strassenübergänge sichern, die Quartierpolizisten und Tambouren, welche die Gruppen begleiten.
Jeweils zwei freiwillige Helfer*innen betreuen eine Gruppe. «Die Freiwilligen finden wir hauptsächlich dank Mund-zu-Mund-Propaganda», erzählt Minas. Man frage aber immer auch Personen an, die bereits in der Vergangenheit am Umzug mitgewirkt haben. «Mit diesem Konzept sind wir bisher ganz gut gefahren», so Minas weiter. Finanziert wird der Anlass vom Quartierverein, primär aus Mitgliederbeiträgen.
Uralte Tradition der Kelten
Das Schnitzen von Räbeliechtli ist laut dem Höngger Quartierverein eine uralte Tradition, die bis auf die Kelten zurückgeht. «Schon zu vorchristlichen Zeiten wurde im Spätherbst – wenn die Nächte länger und die Tage dunkler werden – der Toten gedacht», schreibt der Verein auf seiner Website. Mit Lichtern und Gebäck in Geweihform habe man die Geister beschworen – als Dank für die Ernte und als Trost für die noch Lebenden. Das Fest nannte sich damals Samhain.
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