Politik
Stopp der Senioren-Abzocke
Wohnen im Alter wird – früher oder später – für jede und jeden in der Stadt Zürich ein Thema.
2. Dezember 2014 — Eingesandter Artikel
Wohnten Senioren einst bei ihren Kindern, gewannen nach dem Zweiten Weltkrieg Altersheime vermehrt an Popularität. Diese hatten – zum Glück – mit den einstigen Pfrundhäusern und Bürgerasylen nichts mehr gemein. In den letzten Jahren hat auch dies geändert. Bei vielen Senioren besteht heute der Wunsch, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Dank dem gut ausgebauten Spitex-Angebot ist dies auch bei Pflegebedürftigkeit bis ins höchste Alter möglich. Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor etliche Senioren, welche sehr gerne in einem Alterszentrum wohnen, auch wenn sie nicht pflegebedürftig sind. Sei es, weil sie gerne in Gesellschaft leben, sei es weil sie ihre Zeit lieber für anderes als Putzen und Kochen nutzen und die Geselligkeit schätzen.
Das Wohnen im Alter wird zum zentralen Problem
Leider ist es so, dass die Kosten dafür mehr und mehr in die Höhe steigen und für immer mehr Seniorinnen und Senioren in der Stadt Zürich das Wohnen im Alter zu einem zentralen Problem wird. Dies auch deshalb, weil immer mehr erschwinglicher Wohnraum verschwindet, gerade in Höngg. Wer sich beispielsweise im westlichen Zipfel Hönggs umschaut, stellt fest, dass die kleinen, älteren Mehrfamilienhäuser nach und nach verschwinden und durch Neubauten mit grossen Familienwohnungen ersetzt werden. Senioren haben da einmal mehr das Nachsehen. Doch nun wird auch die Alternative zum selbständigen Wohnen, das Wohnen im Alterszentrum, immer teurer. Und zwar wesentlich teurer, als die allgemeine Kostensteigerung und die kaum vorhandene Teuerung dies rechtfertigen würden.
Dreister Seniorenzuschlag: Betreuungszuschlag von zehn Franken pro Tag
Geradezu dreist ist, dass rüstige Seniorinnen und Senioren, welche keine Betreuung benötigen, neu trotzdem einen Betreuungszuschlag von zehn Franken pro Person und Tag bezahlen müssen. Es muss also neu jeden Tag für eine Leistung bezahlt werden, welche man gar nicht in Anspruch nimmt. Dies ist eine krasse Verletzung des Verursacherprinzips. Es ist auch eine neue Spielart der Umverteilungspolitik, wo die Phantasie der Stadt bekanntlich keine Grenzen kennt. Man kann es auch einfacher ausdrücken: Abzocke auf dem Buckel der Seniorinnen und Senioren, und somit auf Kosten jener, welche hier ihr Leben lang Steuern bezahlt, die AHV aufgebaut, Militärdienst geleistet und auf vielerlei andere Art und Weise ihren Beitrag an unsere Gesellschaft und unseren heutigen Wohlstand geleistet haben. Auf der anderen Seite kommen aber Bevölkerungsgruppen, welche kaum einen Beitrag an unsere Gesellschaft geleistet haben, in den Genuss einer Gratis-Rundumversorgung. Man denke nur an die in letzter Zeit publik gewordenen Fälle, wo Familien dank KESB-Massnahmen mit Zehntausenden von Franken monatlich alimentiert werden.
Wir können diese Ungerechtigkeit ändern und Politiker wählen, die sich für all jene einsetzen, die ihren Beitrag an unsere Gesellschaft geleistet haben. Nächste Gelegenheit: 12. April 2015, Kantonsratswahlen.
Bruno Amacker, Kantonsrat SVP
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