Standing Ovations!

Der Verein Musicalprojekt Zürich 10 überzeugte mit seiner jüngsten Produktion «AkzepTanz».

Spielfreude: Das Ensemble gab alles. (Foto: Petra England)

Als die finale Note gesungen wurde, gab es im Saal des reformierten Kirchgemeindehauses in Höngg kein Halten mehr: Das Publikum sprang von den Stühlen und spendete begeisterten Beifall. Standing Ovations für «AkzepTanz», die jüngste Produktion des Vereins Musicalprojekt Zürich 10.

Ein Stück, das die Geschichte der jungen Emma erzählt, die mit ihrer Freundin den Abschlussball besuchen will, aber nicht darf. Bis eine Musical-Truppe aus Hamburg die Geschehnisse mächtig aufmischt.

All das bot hinreissende Darbietungen mit Tanz, Gesang und Schauspiel. Die 17 Darstellerinnen zeigten sich voller Spielfreude, sangen und agierten textsicher und synchron. Auch die leisen Töne überzeugten, etwa bei der schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung.

Immer souverän: die Livemusik der fünfköpfigen Band unter der Leitung von Gregor Bucher. Das, gepaart mit der Regie von Sarah Schneider, der Choreografie von Joëlle Regli und der musikalischen Leitung von Julia Zeilstra, ergab ein stimmiges, buntes Ganzes.

Herausforderungen

«Diversität ist ein aktuelles Thema, das den jungen Leuten am Herzen liegt», sagt Nicole Meier, PR-Co-Verantwortliche des Vereins. «Es bewegt unsere Mitglieder, dass es bis heute nicht überall akzeptiert wird, wenn zwei Menschen gleichen Geschlechts sich lieben.»

«AkzepTanz» bot aber auch neue Herausforderungen: Wegen der Hamburger Charaktere mussten einige Ensemblemitglieder lupenreines Bühnendeutsch sprechen, was viel Übung bedeutete. «Umgekehrt mussten unsere deutschen Mitglieder einige Lieder auf Schweizerdeutsch singen, was bestimmt auch eine interessante Erfahrung war», sagt Meier.

Generell ist sie sehr zufrieden mit der Leistung. «Ich habe sogar den Eindruck, dass sich die jungen Erwachsenen von Mal zu Mal gesteigert haben.»

Der Verein Musicalprojekt Zürich 10 lieferte erneut Qualität und das Publikum besuchte die fünf Vorstellungen rege. «Unser Musicalprojekt gibt es schon länger, es hat einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt und so wurde es für viele Leute zur Tradition, die Aufführungen zu besuchen», sagt Meier. Die Besucherzahlen seien solide gewesen, wobei die Zahlen von vor der Pandemie nicht mehr erreicht wurden.

«Wir freuen uns über alle, die kommen», so Meier. Und das Publikum, darunter Gönnerinnen und Sponsor*innen, sei sehr grosszügig, sodass auch aus finanzieller Sicht dem Verein ein Erfolg beschieden ist.

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