Pro Jahr werden in der Stadt Zürich rund 2000 Tonnen Alttextilien im Auftrag von und durch Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) gesammelt. Textilien, insbesondere deren Herstellung, weisen eine hohe Umweltbelastung auf, wie die Stadt in einer Medienmitteilung schreibt.

Die Sortierung und Verwertung der Alttextilien findet heute im Ausland statt, oft mit negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen, insbesondere in Abnehmerländern des globalen Südens. Um die lokale Kreislaufwirtschaft zu stärken sowie die negativen Auswirkungen zu reduzieren, hat ERZ neue Zielvorgaben für die Verwertung von Alttextilien entwickelt.

Diese basieren auf einer Analyse der Hochschule Luzern zur zirkulären Sortierung und Verwertung von Alttextilien, die ERZ und das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich in Auftrag gegeben haben.

Lokale Wiederverwendung

Die Alttextilien der Stadt Zürich sollen künftig so sortiert werden, dass sie ihrer nachhaltigsten Verwertung zugeführt werden können. Entsprechend soll die Wiederverwendung der Textilien neu vorzugsweise in Zürich und in der Schweiz erfolgen. Indem die Stadt Zürich die gesammelten Alttextilien in der benötigten Qualität und Menge dem lokalen Secondhand-Markt zur Verfügung stellt, kann dieser Markt gestärkt und seine Zugänglichkeit verbessert werden.

Durch diese Massnahmen sollen Treibhausgasemissionen reduziert und die lokale Wertschöpfung gesteigert werden. Die Wiederverwendung in ausländischen Märkten soll reduziert und das Faser-zu-Faser-Recycling mithilfe der sich abzeichnenden technologischen Fortschritte ausgebaut werden. Nicht mehr brauchbare Alttextilien sollen in Schweizer Kehrichtverwertungsanlagen thermisch verwertet werden.

Ausschreibung für Sortierung und Verwertung

Mittels öffentlicher Ausschreibung sucht ERZ eine Anbieterin, welche die Sortierung und Verwertung der Alttextilien gemäss den neuen Zielvorgaben der Stadt Zürich übernimmt. Es ist schweizweit die erste Ausschreibung, die die Textilverwertung auf diese Weise nachhaltig transformieren will.

Um die Zielerreichung zu messen und mit Massnahmen zu unterstützen, werden Daten zur Qualität der Alttextilien und den Wegen, die sie nehmen, erhoben. Das AWEL baut ein entsprechendes Monitoringsystem für die Alttextilverwertung auf. Es soll erstmals in der Stadt Zürich mit dem Start der neuen Textilverwertung in einem Pilotversuch angewendet und weiterentwickelt werden.

Die Verbesserung der Transparenz von Siedlungsabfallströmen und insbesondere von Alttextilien ist eine von 32 Massnahmen des kantonalen Massnahmenplans «Abfall und Ressourcenwirtschaft 2024–2028».

Quelle: Medienmitteilung Stadt Zürich