Sport
Stachel hoch, die Saison beginnt!
Der Pontonier-Sportverein Zürich kann nach einer abwechslungsreichen Wintersaison nun wieder in seinem angestammten Element trainieren. Ein Erlebnisbericht.
19. April 2024 — Eingesandter Artikel
Eigentlich sollte das hier ein Bericht über das Einwassern werden. Dieser würde dann etwa so beginnen: «Am Abend des 15. März wasserten wir, die Mitglieder des Pontonier-Sportvereines Zürich, unsere Weidlinge…» Und vermutlich würden bereits jetzt einige ein Fragezeichen setzen. Denn wenn ich über mein Hobby berichte, heisst es meistens: «Ponto, was?»
Pontoniere entstanden im Militär, um mobile Brücken zu bauen. Dazu werden spezielle Boote benutzt, die mit einer bestimmten Technik zu zweit gefahren werden. Sie eignen sich gut für die Arbeit auf den Flüssen. Daraus hat sich im Lauf der Zeit eine Sportart, das Pontonierfahren, entwickelt, bei dem mit Weidlingen und Übersetzbooten und dieser Technik ein Parcours mit typischen Elementen gefahren wird.
Die Technik besteht aus zwei Teilen: dem Rudern und dem Stacheln. Gerudert wird in Seen und in der Flussmitte. Anders als in traditionellen Ruderbooten stehen wir Pontoniere in Fahrtrichtung, mit je einem Ruder auf jeder Seite des Bootes. Am Ufer stacheln wir gegen die Strömung, das heisst, wir stossen uns mit Stacheln, die ein bisschen an riesige Fonduegabeln erinnern, vom Grund ab.
Ein grossartiges Gefühl
Wir Pontoniere aus Zürich erlebten kürzlich unser Jahreshighlight: Wir durften unsere Schiffe wieder in die Limmat einwassern. Über den Winter müssen wir sie näm-lich auf der Werdinsel und beim Militär, dem sie eigentlich gehören, lagern. Da wir beim Hardeggsteg trainieren, fuhren wir sie danach über das Höngger Wehr und unter der Europabrücke hindurch flussaufwärts. Es ist ein komisches, aber grossartiges Gefühl, nach langen vier Monaten wieder im Schiff zu stehen.
Doch selbst wenn nicht mehr alle Bewegungsabläufe so gut eingespielt sind, sind sie trotzdem vertraut. Aktuell haben wir viel Wasser für diese Jahreszeit. Doch für geübte Pontoniere ist das kein Problem. Wir sind jetzt also bereit für die neue Saison und das nächste Mal, wenn Sie an der Limmat spazieren und Weidlinge sehen, wissen Sie, wofür diese gebraucht werden. Wir trainieren immer freitags zwischen 18.30 und 20 Uhr beim Hardeggsteg. Alle zwischen 6 und 99 Jahren dürfen mitmachen.
Eingesandt von Noemi W. (Jungfahrerin)
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