Die Zürcherin Coco Petit hegt eine Begeisterung für ihre Heimat, die ihresgleichen sucht. Als Autorin festigte sie diese Stadtliebe mit dem Buch «Glücksorte in Zürich». Das Werk, das zu einer Serie diverser «Glücksorte» anderer Städte aus dem Droste-Verlag gehört, avancierte während der Pandemie zum Renner: Dank Coco Petit entdeckten viele Menschen im Lockdown ein neues Zürich. «Das Buch war eigentlich für deutsche Tourist*innen gedacht, aber schliesslich wurde es für Schweizer*innen und Zürcher*innen zum Liebling», sagt Petit.

Nun legt sie mit «Zu Fuss durch Zürich» ein neues Buch vor, das wiederum ein Stadtführer und Teil einer weiteren Serie des erwähnten Verlags ist. Auf zwölf Spaziergängen können darin die Zürcher Quartiere auf eine aufschlussreiche Art sowie nach Thema entdeckt werden. Bei einigen Kreisen wusste die Stadtführerin auf Anhieb, auf welche Wege sie ihre Leserschaft mitnehmen wollte, dazu gehört auch jener in Höngg. «Ich wohne hier und wollte meine persönlichen Highlights zeigen», sagt sie begeistert. Ihre Herausforderung war, eine Route zu finden, die nicht zu lange ist, aber auf der man vieles von Höngg entdecken kann. «Will man jemanden verstehen, muss man seine Geschichte kennen», erklärt Petit. Das sei auch bei Orten der Fall.

Von Oasen und Überraschungen

In Höngg dreht sich vieles um den Wein, so auch bei Petits Spaziergang. Nach dem Start am Meierhofplatz führt der Weg zum Chillesteig bis zur Werdinsel und am Rebberg Hohenklingen wieder hinauf bis zum Meierhofplatz zurück. Es sind rund zwei Stunden, welche die Autorin bunt und amüsant gestaltet. Zudem verrät sie, wo sie den besten Kaffee geniesst und welches Höngger Geschäft für sie wie eine Oase ist.
Die weiteren Spaziergänge, etwa durch die Enge oder eine «doppelte Bähnlitour», bei der die Polybahn sowie die Seilbahnen Rigiblick und Dolder dabei sind, versprechen kurzweilige und amüsante Momente. Aber es gibt auch Stadtkreise, die überraschen. «Teilweise ging ich auf Entdeckungsreise und musste viel recherchieren. Meine persönliche Überraschung ist jedoch Schwamendingen», sagt Petit. Obwohl sie dort aufgewachsen ist, sei die ländliche Erinnerung an damals passé. Das Quartier habe sich sehr verändert. «Die Geschichten, auf die ich dort gestossen bin, sind so spannend, dass ich mich neu in Schwamendingen verliebt habe.» Diese Liebe und elf weitere «Romanzen» sind nun für alle nachzulesen und zu erleben.