Soweit die Füsse tragen… eine Fahrt mit Überraschungen

23 Jugendliche der 7. bis 9. Klasse waren sich einig: Die Reise nach Mailand vom 29. bis 31. Mai hat sich gelohnt, das Oberstufencamp der Pfarrei Heilig Geist war wunderbar.

Sehen etwas «geschafft» aus: die Jugendlichen im mailändischen San-Siro-Stadion.

Das einhellige Fazit klang während der Heimfahrt etwa so: «Wir hatten genug Freizeit, das Programm war vielfältig, wir mussten zwar zu viel laufen, aber sonst war es super und: was machen wir nächstes Jahr?» Die Frage zeigte wohl am deutlichsten, dass niemand bereute, mitgefahren zu sein.

Überraschung schon am Beginn der Reise

Dabei hatte die Reise mit einer bösen Überraschung angefangen: während der Zugfahrt Richtung Mailand kam per SMS die Hiobsbotschaft: ÖV-Streik in Mailand. Ausgerechnet jetzt! Weil auch die Einheimischen zunächst nicht sagen konnten, welche Metros, Trams und Busse wann fahren würden oder eben nicht, geriet der Transfer vom Bahnhof zum Hotel zur Odyssee, und die Jugendlichen stöhnten zu Recht, als sie nach über einer Stunde, vorwiegend mit Laufen mit Gepäck im Regen verbracht, endlich angekommen waren.
Der nächste Programmpunkt «passte» wie die Faust aufs Auge: Stadtführung! Doch das Wetter besserte sich, und der so grosse wie eindrucksvolle Mailänder Dom entschädigte für den erneuten Fussmarsch, vor allem die Aussicht von der Dachterrasse des Doms. Auch die elegante Galleria Vittorio Emanuele II, das weltberühmte – wenn auch äusserlich unscheinbare – Opernhaus Scala sowie die Altstadt mit den Renaissancekirchen und -fassaden wurden bestaunt, noch mehr vielleicht die Boutiquen der exklusiven Modelabels. Doch nach dem Nachtessen, mit riesigen Pizzen, war die Enttäuschung gross, als wegen des Streiks nicht der Vergnügungspark angesteuert werden konnte, sondern der Stadtbummel lediglich mit einem, wenn auch guten, Glace beschlossen wurde.

Eindrückliche Begegnungen trotz Sprachproblemen

Allen Befürchtungen zum Trotz fuhr die Metro am Freitag wieder, und der Tag verlief wie geplant: Der Morgen war der christlichen Gemeinschaft Sant’Egidio gewidmet, die im Armenviertel Corvetto Integrationsarbeit mit Asylanten, besonders mit Roma, leistet, und alte und einsame Menschen besucht. Nach diesen trotz Sprachproblemen eindrücklichen Begegnungen fuhr der grösste Teil der Gruppe quer durch die Stadt zur Besichtigung des San-Siro-Stadions, während andere sich im Da-Vinci-Museum für dessen Erfindungen und Bilder begeisterten. Dank vorzüglicher Kommentare und interaktiver Animation wurden die Erfindungen, aber auch das Abendmahl und die Mona Lisa zum Erlebnis. Dass zum Abschluss des Tages der Besuch im Lunapark nachgeholt werden konnte, trieb die Stimmung auf einen Höhepunkt und sorgte zudem für eine zwar späte, aber problemlose Nachtruhe.
Am Samstagmorgen war Packen angesagt, das Oberstufencamp neigte sich schon dem Ende zu. Zwei Optionen standen für den Vormittag zur Auswahl: das Technikmuseum oder Shopping im Stadtzentrum. Dass sich in Mailand fast alle fürs Shoppen entschieden, verwunderte nicht gross. Schliesslich hatte jeder ein Mitbringsel erbeutet. Im Zug waren viele müde, aber glückliche Gesichter zu se­hen. Sogar dem Leitungsteam, das aus Nina Pasquale, Fabian Leiser, ­André Bürkler und dem Schreibenden bestand, war nun eine gewisse Müdigkeit anzusehen – zugleich aber auch eine grosse Zufriedenheit über die positiven Rückmeldungen. Die tolle Stimmung und das absolut tadellose Verhalten der Jugendlichen lässt alle sich auf das nächstjährige Oberstufencamp freuen.

Eingesandt von Matthias Braun

 

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