Seit mehr als 150 Jahren dem Singen verpflichtet

Der Frauenchor Höngg feiert sein verspätetes 150-Jahr-Jubiläum mit dem Jahreskonzert «Autumn Love» und mit einer spannenden Chronik des Vereins.

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Damals und heute: Aus dem Töchterchor der unverheirateten Damen wurde ein moderner Verein voller Frauenpower. (Foto: Marion Nitsch)
Damals und heute: Aus dem Töchterchor der unverheirateten Damen wurde ein moderner Verein voller Frauenpower. (Fotos: zvg / Marion Nietsch)
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«Ein sonniger Spätnachmittag im idyllischen Rebbauerndorf Höngg [im Jahr 1870]: Eine frohe Schar junger Frauen tritt nach getaner Arbeit im Rebberg singend den Heimweg an. Pfarrer Weber und Lehrer Nägeli unterbrechen ihr Gespräch und lauschen verzaubert dem frischen Gesang. Pfarrer Weber meint zu Lehrer Nägeli: Diese Frauen haben Talent, da liesse sich etwas daraus machen! Wollen wir einen Töchterchor gründen, mit dir als Dirigenten?»

So lauten die ersten – leicht ausgeschmückten – Zeilen von Elisabeth Lattka Fürer in der Chronik zum 150-Jahr-Jubiläum des Frauenchors Höngg. Einen Hinweis darauf, dass die erwähnte Begegnung tatsächlich stattgefunden hat, gibt Hugo Huber in seiner Festschrift aus dem Jahr 1945. Schriftliche Aufzeichnungen zur Gründung des Töchterchors fehlen. Dafür aber eine enorme Fülle von weiteren Informationen: Lattka Fürer berichtet auf fast 60 Seiten von vielen spannenden Erlebnissen des Frauenchors Höngg.

«Welch ein Wandel hat in den 150 Jahren stattgefunden», sagt Lydia Pulfer-Signer, Präsidentin des Frauenchors. Sie ist überzeugt, dass die vielen Anekdoten, gepaart mit allerlei Fotos, die Leser*innen zum Schmunzeln bringen. In der Tat: Aus dem Töchterchor, aus dem man einst wegen Heirat austreten musste, wurde ein engagierter Verein voller Frauenpower, der diverse musikalische (Zeit-) Reisen hinlegte, um heute mit seinen gut 20 Sängerinnen das Publikum zu begeistern.

Viel Herzblut

Die Chronik, die auf Anfrage kostenlos beim Frauenchor Höngg erhältlich ist, markiert das 150-jährige Bestehen des Vereins; das Jubiläum selbst fand vor zwei Jahren statt, konnte aber aufgrund der Pandemie nicht gefeiert werden. Am vergangenen Wümmetfäscht war es dann so weit. «Am Freitagabend präsentierten wir unsere Chronik im Haus Sonnegg und boten dazu eine gesangliche Darbietung mit fünf Liedern», sagt Pulfer-Signer.

Sie lobte an diesem Abend besonders die Autorin Lattka Fürer für ihre Arbeit. «Elisabeth hat mit viel Herzblut die 150 Jahre in einer wunderbaren Chronik zusammengefasst.» Die Recherche und das anschliessende Schreiben dauerten rund eineinhalb Jahre, wie am Anlass zu erfahren war. Dieser war gut besucht: Viele Sponsor*innen, Gönner*innen und Freund*innen des Chores folgten der Einladung.

Unter den geladenen Gästen waren auch Rosita Hunziker, die Präsidentin des Chorverbands Zürisee CVZS und Hugo Eisenbart, der Präsident des Zürcher Kantonalen Gesangsvereins ZKGV. Beide gratulierten dem Frauenchor und überbrachten Glückwünsche sowie Geschenke aus ihren Verbänden.

Das Jahreskonzert

Aktuell ist der Frauenchor Höngg unter der Leitung von Daniel Manhart fleissig am Proben für das nächste Konzert mit dem Titel «Autumn Love». «Unser Auftritt soll vielfältig und bunt werden», so Pulfer-Signer.

Es bietet neben A-cappella-Stücken den Einbezug von Berufsmusikern; am Saxofon Mario Schenker und am Kontrabass Fridolin Berger.

Popsongs wie «Mon mec à moi» von Patricia Kaas oder «Azzurro» von Paolo Conte stehen neben anspruchsvollen Arrangements aus dem Musical «A Chorus Line» oder Jazz-Standards wie «One Note Samba» auf dem Programm. Nicht zu kurz kommt auch das Mundart-Repertoire mit Evergreens wie «Anneli, wo bisch geschter gsii».

Frauenchor Höngg

Doppelkonzert: Autumn Love – Love Songs aus aller Welt
Samstag, 12. November,19 Uhr
Sonntag, 13. November, 17 Uhr
Im Saal der Mühlehalde 13’80
Tickets: Frauenchorhoengg.ch

Chronik zum 150-Jahr-Jubiläum
Bestellungen: info@frauenchorhoengg.ch

1 Kommentare


Esther Peyer

27. Oktober 2022  —  22:30 Uhr

Liebe Lydia, was für ein schöner Beitrag über den Frauenchor Höngg! Ihr seid sicher jederzeit für ein Konzert im GFA Bombach herzlich willkommen.
Liebe Grüsse, Esther P.

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