Ratgeber
Schon wieder den Fuss übertreten?
Medizinisch bezeichnet man dies als Sprunggelenksdistorsion. Sie zählt zu den häufigsten Verletzungen des Bewegungsapparats.
30. Mai 2016 — Eingesandter Artikel
Ein kurzer Blick auf die Anatomie des Sprunggelenks macht es verständlicher. Das Sprunggelenk besteht aus einem oberen und einem unteren Gelenk. Diese sind von einer Kapsel umhüllt und durch die darüberliegenden Bänder verstärkt. Die Bänder auf der Innenseite des Sprunggelenks sind stärker ausgeprägt. Die Aussenseite ist beweglicher und wird zusätzlich dynamisch durch die Unterschenkelmuskulatur stabilisiert. Dies ist unter anderem ein Grund, weshalb Sprunggelenksverletzungen primär die Aussenbänder betreffen. Das Zusammenspiel mit den übrigen Fussgelenken ermöglicht es dem Fuss, sich optimal dem Untergrund anzupassen.
Überdehnung der Bänder
Eine Distorsion ist eine plötzliche und schnelle Überdehnung der Bänder durch Übertreten des Fusses. Dies verhindert die Aktivierung der stabilisierenden Muskeln auf der Aussenseite des Sprunggelenks. Dabei kann es zu entsprechenden Bänderrissen oder im Extremfall zum Knochenausriss kommen. Typisch dafür sind schnell auftretende Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Schwellungen sowie Blutergüsse. Als Erstversorgung gilt es das Gelenk hoch zu lagern und Kompression auszuüben. Schmerzfreie Bewegungen des Fusses haben einen entstauenden Effekt und unterstützen den Heilungsprozess. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn der Fuss länger nicht belastet werden kann oder die übrigen Beschwerden nach drei Tagen nicht abklingen.
Sprunggelenksdistorsionen werden primär konservativ behandelt. Verletzungsbedingt kommt es häufig zu Blockaden des Sprungbeins, welche die Funktion des Fusses und den Heilungsprozess beeinträchtigen. Je nach Verletzungsmechanismus können dabei nicht nur die beiden Sprunggelenke, sondern auch das Knie, die Hüfte und das Becken betroffen sein. Somit kann es nach einer Distorsion zu Folgebeschwerden in anderen Körperregionen kommen. Daher zielt eine osteopathische Behandlung nicht nur auf die Wiederherstellung der Mobilität und Stabilität des Fusses ab, sondern integriert alle betroffenen Strukturen, welche funktionell in Beziehung zum Fuss stehen. (pr)
Praktische Tipps:
Erstversorgung PECH (Pause–Eis–Compression–Hochlagern)
Gutes Aufwärmen vor Belastung
Tapeverband bei Belastung
Regelmässiges Dehnen der Beinmuskulatur
Gleichgewichtsübungen, zum Beispiel im Einbeinstand
Laufen auf unebenem Gelände
Barfuss gehen
Osteopathie Höngg
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