Kirchen
Sankt-Nikolaus-Einzug in der Pfarrei Heilig Geist
Am Samichlaus-Tag, dem 6. Dezember, war die Kirche Heilig Geist gefüllt mit erwartungsvollen Kindern, die darauf warteten, ihre Verse vortragen zu dürfen. Sie wurden nicht enttäuscht. Musik des Kinderchors begleitete den erfreulichen Anlass.
12. Dezember 2018 — Eingesandter Artikel
Ein ungewohntes Bild in der Pfarrei Heilig Geist. Sie wimmelt von kleinen und grösseren Kindern. Es ist der 6. Dezember, kurz vor 17 Uhr. Aus dem Gemurmel der Kinder ist ihre Vorfreude herauszuhören, denn sie warten auf den Sankt Nikolaus, so heisst der Samichlaus eigentlich. Sie sitzen am Boden auf Kissen, ihre Eltern oder Grosseltern im Hintergrund.
Als das Licht gedimmt wird, steigt die Spannung und der Kinderchor «Canterini» unter der Leitung von Renata Jeker stimmt das Lied «Was isch das für es Liechtli» an. Pfarrer Marcel von Holzen fragt die Kinder, woran man einen Samichlaus denn erkennt. Dann ist es Zeit, ihn zu rufen: «Samichlaus, chumm!». Und tatsächlich, immer näher ist das helle Läuten einer Glocke zu hören. Alle Kinder drehen sich um, damit sie den Auftritt des Samichlaus nur ja nicht verpassen. Und endlich erscheint Sankt Nikolaus im wunderbaren roten Bischofsgewand mit Mitra (Mütze), Stab und einem grossen Buch in den Händen, hinter ihm natürlich sein dunkel gekleideter Gehilfe «Schmutzli» mit einem grossen schweren Sack, und viele Ministranten, wie sich das für einen Bischof gehört.
Vom Nikolaus schenken lernen
Der Nikolaus fing an, vom Schenken zu erzählen und wie er Kindern hilft, die heute hier bei uns in Notsituationen sind, auch wie wichtig es ist, dass alle etwas aufmerksamer und hilfsbereiter wären. Die Kinder hörten ihm meist aufmerksam zu und den Älteren wurde klar: die Geschichten vom Samichlaus wollen Menschen dazu bringen, dass auch sie Not sehen und schenken lernen. Nach jeder Geschichte sangen die Kinder des Kinderchors, und wer wollte, konnte mitsingen.
Versli und Zimmetschtern
Viele Kinder hatten darauf gewartet, den Sankt Nikolaus etwas zu fragen oder ihm Versli und kleine Lieder vorzutragen. Zuerst zögerlich, dann ohne Scheu ergriffen etliche kleine und grössere Kinder das Mikrofon. Der Samichlaus war sichtlich erfreut, lobte die Kinder für ihre schönen Versli und dankte jedem mit einem Mandarinli. Zum Schluss wurde der grosse Sack des Schmutzlis geöffnet und die Ministranten verteilten den Inhalt: ganz viele Grittibänz, dazu Nüssli und Mandarinli. Passend zum Geschehen sang der Kinderchor, zusammen mit fast allen Kindern, das beliebte Lied «Zimetschtern han i gern». Danach verabschiedete sich der Sankt Nikolaus bis zum nächsten Jahr von den Kindern und zog mit dem Schmutzli wieder von dannen.
Die Freude, die man schenkt, kehrt ins eigene Herz zurück
Denn schliesslich hatte er viel zu tun. In den Tagen vom 6. bis 9. Dezember werden über 300 Kinder in Höngg und Umgebung von den Chläusen und Schmutzlis besucht. Die Spenden, die die Chläuse sammeln, gehen dieses Jahr an die Stiftung «Theodora» und damit an schwer kranke Kinder in der Schweiz. Gefragt, warum er mitmacht als Chlaus, spricht ein erfahrener Chlaus allen aus der Seele: «Wir dürfen Freude und einige schöne Momente schenken, und die strahlenden Kinderaugen tun uns gut. Was was wir geben kehrt ins eigene Herz zurück.»
Eingesandt von Matthias Braun
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