Kurz vor 19 Uhr füllt sich das Restaurant, welches schon in voller Fasnachtsmontur unter dem Motto «Häxe-Chessel» dekoriert ist, mit Gästen jeden Alters. Wirtin Terezija Perrot, das heutige Geburtstagskind, freut sich über jede Besucherin und jeden Besucher. Rosen, Karten, kleine und grosse Geschenke werden überreicht, doch am meisten freut sich die überhaupt nicht wie 50-jährig aussehende Wirtin, dass ihre ganze Familie extra aus Kroatien angereist ist. Bald ist das Restaurant proppenvoll, alle Plätze – es sind knapp 100 – sind besetzt.

«Fasnacht ist wichtig»

Nachdem letztes Jahr eine aufwändige Katzen-Dekoration installiert wurde, die Katzen-Liebhaberin Terezija Perrot besonders gefiel, sind nun Hexen und Co. zu sehen. Dem Wirtepaar ist es wichtig, immer wieder etwas Neues zu zeigen, soll doch die Fasnacht jedes Jahr etwas Abwechslungsreiches sein. «Sechs Stunden lang hat der Künstler unser Restaurant dekoriert, nun ist ab sofort bis 15. Februar Fasnachts-Feeling bei uns angesagt», so Roland Perrot, dem alle nur «Perrot» sagen.
Das Wirtepaar ist seit 2006 auf dem Hönggerberg, dieses Jahr steht das Zehn-Jahre-Jubiläum an. Stadtweit bekannt sind die hausgemachten Crèmeschnitten und der ebenfalls hausgemachte Kalbshackbraten. Da Roland Perrot, der alleine kocht, auf Fertigprodukte verzichtet, gibt es vielleicht etwas längere Wartezeiten, doch lohnen sich diese: Stammgast Kris, der seit einem Jahr fast die ganze Woche über hier zu Mittag isst, weil er in Höngg am Glasfasernetz-Bau beteiligt war, kann nur Positives erzählen. «Das Essen ist sehr gut, abwechslungsreich, und wenn ich mal einen Spezialwunsch habe, so ist das kein Problem und er wird gerne erfüllt. Besonders liebe ich die sämigen Saucen, die Perrot kocht – die machen einen richtig zufrieden und satt. Nur schade, dass am Montag Ruhetag ist», so der 25-Jährige, der zurzeit in Affoltern arbeitet und über Mittag extra «über den Berg kommt», um in der «Schützenstube» zu essen. Er schätzt die individuelle, familiäre Betreuung und die herzliche, unkomplizierte Stimmung, und dass man immer einen Platz für ihn findet: «Bei anderen Restaurants kommt man zur Türe rein und sieht, dass es voll ist, und erhält keinen Platz. Hier weiss ich, dass für mich geschaut wird.»

Als Überraschung kommt die «Gugget Nostrano» vorbei

Dem Wirtepaar zur Seite stehen im Service und am Buffet Simone, Slavica und Denis, die alle emsig damit beschäftigt sind, den Gästen Getränke zu servieren. Grosszügigweise wird das Essen, Fleisch und diverse Salate vom Buffet, offeriert. Zwischendrin spielt das Duo Südwind Musik zum Mitschunkeln, und mit dem Spruch «Ein Prosit auf die Gemütlichkeit» stossen alle gemeinsam an. Als Überraschung tauchen fünf Musiker von «Gugget Nostrano» auf, einer 33-jährigen Formation, die sich so nennt, weil sie für eine Gugge zu klein ist. Mit Saxofon, Trompeten, Banjo und Trommel ausgerüstet, begeistern die Musiker mit ihren auffälligen Hüten nicht nur das Geburtstagskind, sondern alle Anwesenden. Mit einer spontanen, kurzen Rede zeigte die Wirtin ihre Freude über den Abend, worauf ein kollektives Happy Birthday gesungen wurde.