Politik
«Ringling»: Wohnraum auch in Höngg
Am 27. November 2011 nahm das Stadtzürcher Stimmvolk mit rund 75 Prozent den wohnpolitischen Grundsatzartikel an. Die Ergebnisse wurden mehrfach bestätigt, als zum Beispiel die Volksinitiative «Bezahlbar und ökologisch wohnen» der Grünen Partei vom Stimmvolk ebenfalls überdeutlich gutgeheissen wurde.
19. Juni 2014 — Eingesandter Artikel
Nun regt sich aber seit Jahren heftiger Widerstand gegen die neue Siedlung Grünwald, besser bekannt als «Ringling». Das Grossprojekt, welches von verschiedenen Wohn- und Baugenossenschaften sowie von der Stiftung Alterswohnungen, kurz SAW, mitgetragen wird, verzögert sich durch Rekurse und Gerichtsverfahren immer weiter. Dabei sollte eigentlich klar sein, dass das Volksverdikt von 2011 mit einem Dreiviertelmehr mehr als überdeutlich ist und das Projekt für die zukünftige Entwicklung und den Ausbau der Infrastruktur in Höngg ungemein wichtig ist.
Gemeinsam heisst nun die Devise
Nun muss man aber auch die Gerichtsurteile, welche die Siedlung Grünwald betreffen, analysieren und sich dann mit der Stadt sowie mit der Quartierbevölkerung zusammensetzen. Hier kann man aus Erfahrungen profitieren, die man zum Beispiel während des Mitwirkungsprozesses «Verkehr Kreis 10» gemacht hat. Man sollte sich also endlich zusammensetzen und die Zukunft des Projekts besprechen, dabei muss man auch die Wünsche der Rekurrenten ernst nehmen, aber es muss auch klar sein, dass das Projekt durch das Volksmehr grundsätzlich gestützt wird und das gewählte Parlament der Stadt das Projekt genehmigt hat.
Projekt Ringling nicht auf lange Bank schieben
Trotzdem ist nun der Zeitpunkt gekommen, um miteinander zu reden und endlich eine tragbare Lösung für alle zu finden, damit das Projekt nicht weiter auf die lange Bank geschoben wird. Wie überall in der Stadt fehlt es auch in Höngg an günstigem Wohnraum für Junge, Familien und SeniorInnen. Der «Ringling» stellt ein Schlüsselobjekt in der Weiterentwicklung des Quartiers, wenn nicht sogar einen Schlüssel für die Weiterentwicklung der ganzen Stadt, dar. Es braucht Diskussionen und den dazugehörigen Platz und Raum, um die strittigen Punkte zu diskutieren, doch man sollte den Fortschritt und den Gewinn, der der «Ringling» für Höngg ist, nicht aus den Augen verlieren. Vor allem ein Projekt, welches trotz der grossen Anzahl an günstigen Wohnungen, die geschaffen werden sollen, einen grünen und naturbelassenen Treffpunkt für die Quartierbevölkerung und für die verschiedenen Generationen bietet. Etwas, an dem es in der Stadt und im Kreis 10 immer noch mangelt.
Marcel Bührig, Gemeinderat Grüne Kreis 10
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