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Rechenmahl 2016 der Zunft Höngg
Am Samstag, 12. November, unüblich beinahe-pünktlich nur einen winzigen Tag nach dem «echten» Martinstag, feierte die Zunft Höngg ihr jährliches Rechenmahl, um nochmals das vergangene Zunftjahr Revue passieren zu lassen.
15. November 2016 — Eingesandter Artikel
Zuerst traf sich die zünftige Festgesellschaft im Fasskeller der Firma Zweifel, um im Licht der unzähligen Zünfterlaternen miteinander anzustossen und ein paar persönliche Worte zu wechseln, bevor dann der festliche Abend im grossen Saal des Restaurants «Mülihalde»/ «Desperado» seine fröhlich-besinnliche Fortsetzung fand. In seiner Begrüssung am Fasskeller-Apéro wie auch später in seinen Martinibetrachtungen setzte sich Zunftmeister Daniel Fontolliet aus aktuellstem Anlass mit der Brexit-Abstimmung in England und der Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA auseinander. Insbesondere der USA-Wahlkampf sei mit Sicherheit kein Vorbild gewesen für alle Demokratien und alle Länder, die eine solche anstrebten. Die USA würden künftig von einem Präsidenten regiert, der von der amerikanischen High Society gemieden werde, einen Grossteil althergebrachter Konventionen verachte, polarisiere und als Brandstifter offen mit sexistischen und rassistischen Ressentiments spiele. Aber wir hätten dies als Ausdruck einer freien und demokratischen Wahl zu akzeptieren und uns mit dieser neuen und für uns alle unerwarteten Realität auseinanderzusetzen.
Vorstellung der Ehrengäste
Als seine Ehrengäste würdigte der Zunftmeister zuerst die Zürcher Regierungsrätin und Volkswirtschafts-Direktorin lic. iur. Carmen Walker Späh und dann von der «Zunft zu den Drei Königen» den Zunftmeister Walter H. Käser, begleitet von Archivar Beat Volz, mit witzig-spritzigen Vorstellungsreden, welche von den Ehrengästen ebenso witzig-spritzig erwidert wurden. Als weitere Ehrengäste den Präsidenten des «Musikvereins Höngg», Mitzünfter Christian Bohli, und den Dirigenten Bernhard Meier der geneigten Leserschaft näherzubringen, hiesse dann aber schon beinahe Eulen nach Athen tragen, weshalb der Schreibende auch darauf verzichtet. Dies insbesondere auch deshalb, weil die Ehrung ja nicht nur den beiden Ehrengästen zukommt, sondern der ganzen anwesenden «Hönggermusik». Nachdem diese nämlich 2011 am Eidgenössischen Musikfest noch in der Kategorie 2 gesiegt hatte, stellte sie sich im Juni 2016 in Montreux neuen Herausforderungen in der Kategorie 1 und schaffte den fünften Platz in der Kategorie «Konzertmusik» und sogar den ersten Platz in der Kategorie «Parademusik». Die Zunftgesellschaft würdigte diese herausragenden Ergebnisse mit lange anhaltendem, begeistertem Applaus.
Ehrungen und Neuaufnahmen
Eine ganz spezielle Würdigung erfuhren Altzunftmeister Hansheiri Zweifel (Jahrgang 1933) und Hugo Bohny (Jahrgang 1928): Sie durften heuer ihr 50-Jahr-Jubiläum in der Zunft Höngg feiern. Nach neunjähriger Zugehörigkeit zur Vorsteherschaft als Zeugwart trat Fredy Lamprecht am Hauptbott 2016 wieder zurück in die Reihen der Zünfterschar. Stets ruhig, aber in der Sache sicher und kommunikativ mit sehr viel Verantwortungsgefühl und Eigeninitiative, hütete und verwaltete er das mobile nichtfinanzielle Zunftvermögen. Und wenn er seine grosse Gruppe von Freiwilligen und Eingeschworenen zusammenrief, um im Vor- und Nachgang zünftiger Veranstaltungen den Saal zu schmücken, folgten stets alle mit Freude und Begeisterung. Typisch für ihn auch sein Abgang aus der Vorsteherschaft: Statt eines Abschiedsgeschenks liess er nicht nur den Zunftgesellen für ihre stete Unterstützung bei Zunftanlässen eine stattliche Summe für ihre Gesellenkasse zukommen, sondern übernahm auch die Reparaturkosten für die Bremsen am in die Jahre gekommenen Sechseläuten-Leiterwagen. Mit einer Schweigeminute gedachte die Zunftgesellschaft der im vergangenen Zunftjahr verstorbenen Zünfter Albin Heimann (*1914, Zünfter seit 1948), Franz Scherer (*1927, Zünfter seit 1955), Rudolf Th. Gloor (*1929, Zünfter seit 1984) und Eric Langner (*1935, Zünfter seit 1975), bevor dann anschliessend Roger Zurbriggen, Roger Scherer und Daniel Wegmann mit Handschlag und dem traditionellen Schluck aus dem Zunftmeisterbecher als neue Zünfter in die Zunft Höngg aufgenommen wurden.
Eingesandt von Ueli Friedländer
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