Ratgeber
Die stylische englische Art
Mit dem Velar fächert Range Rover die Angebotspalette weiter auf. Auf den Velar anspringen sollen besonders Design-Affine.
13. Juni 2018 — Max Hugelshofer
Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Farbe eines Autos dessen Charakter verändern kann. In Dunkelrot oder Silber wirkt der neue Range Rover Velar elegant, trotz seiner Grösse schon fast leicht. Das Testauto hingegen, das in Schwarz mit schwarzen Rädern und Zierelementen gehalten ist, hat schon fast etwas «Mafiöses» an sich. So wirkt der Velar breit, wuchtig und protzig. Auch das auffällige, an sich sehr gelungene Heck, das sich verjüngt und so ein bisschen an ein schnittiges Boot erinnert, bringt da keine Leichtigkeit mehr. In dieser Ausführung macht der Velar eine gute Figur im Rap-Video, aber nicht im Alltag.
Doch dieses Problem kann man ja mit einer etwas glücklicheren Farbwahl einfach beheben. Ansonsten ist dieser neue Range Rover nämlich durchaus ein Auto, das im Alltag überzeugen kann. Er tut dies vor allem mit viel Komfort. In der langsam aber sicher etwas unübersichtlichen Modellpalette von Land Rover unter Range Rover und Range Rover Sport, über Range Rover Evoque und quasi neben dem leicht nutzwertorientierteren Land Rover Discovery angesiedelt, orientiert er sich an Konkurrenten wie Mercedes GLC oder Audi Q5. Und wie diese lässt er sich gegen Aufpreis fast ins Unermessliche veredeln. Der Innenraum des Testautos ist mit besten Materialien, guter Verarbeitung und trotz vieler Design-Spielereien einfacher Bedienung die Wohlfühloase, die man von einem 100’000-Franken-Auto erwartet. Positiv fällt das Fahrwerk auf, das bei der Konkurrenz nicht selten viel zu hart abgestimmt wird, um aus einem Zweitonnen-SUV auf Teufel komm raus einen Sportler zu machen. Im Vergleich dazu gleitet der Velar geradezu über die Strassen, wippt bei gröberen Schwellen auch gerne mal etwas nach. Nur die riesigen optionalen Räder mit kaum Gummi darauf vermasseln ihm bei harten Kanten oder Schlaglöchern manchmal etwas die Tour. Dafür sorgen sie dafür, dass der Velar trotz weicher Federung nichts gegen schnell gefahrene Kurven hat.
Kraft ist sowieso mehr als genug vorhanden für ab und zu eine etwas zügiger angegangene Passstrasse. 300 PS leistet der Vierzylinder Benziner, dies turbotypisch mit viel Drehmoment angereichert. Der resultierende Verbrauch ist erstaunlich niedrig. Klar, 7,8 Liter Norm- und 8,3 Liter Testverbrauch machen ihn nicht zum Öko-Mobil, sind aber für so viel Leistung, hohes Gewicht und Allradantrieb eine respektable Leistung. Denn Allradantrieb, der gehört bei einem Range Rover natürlich dazu. Ausserdem hat der Velar viele Elektronik-Tricks und verschiedene Fahrprogramme an Bord, die dafür sorgen sollen, dass er abseits befestigter Strassen weiterkommt als die Konkurrenz. Dazu müssten dann aber andere Räder montiert sein als beim Testauto.
Technik
Range Rover Velar P300 SE
Treibstoff: Benzin
Hubraum: 1997 cm3
Leistung: 300 PS
Drehmoment: 400 Nm
Getriebe: automatisch achtgang
Gewicht: 1813 kg
Normverbrauch: 7,8 l/100 km
Testverbrauch: 8,3 l/100 km
Testdistanz: 880 Kilometer
Reichweite: 807 Kilometer
Abgasnorm: Euro 6
NCAP-Sterne: 5
Laderaumvolumen: 673 bis 1731 Liter
Grundpreis: 83 200 Franken
Testwagenpreis: 100 340 Franken
Garantieleistungen: 3 Jahre
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