Wer kann sich noch erinnern: 2002 hob die neue Swiss International Air Lines zum ersten Mal ab und die SBB feierten ihren 100. Geburtstag. In Höngg machte sich die junge Haarstylistin Tanya Lüscher selbstständig und eröffnete ihren Salon an der Limmattalstrasse neben dem Blumengeschäft Jakob. Damals durfte noch geraucht werden, während man sich einen neuen Schnitt verpassen liess. Getrocknet wurden die Haare unter einer der fünf Hauben, die im Salon standen. Entsprechend verbrachte man auch mehr Zeit beim Coiffeur. Das Föhnen kam erst später. «Ich bin in einer Dauerwellenzeit gross geworden», lacht Tanya, «wir haben gewickelt ohne Ende». Heute wird das nicht mehr so oft gewünscht, die Wellen kommen zwar wieder in Mode, aber in anderen Formen, zudem werden sie mit Lockenstab oder Glätteisen gemacht. Früher liessen sich die älteren Damen einmal in der Woche die Haare waschen und frisieren, auch das etwas, das bei den rassigen Kurzhaarfrisuren von heute nicht mehr so gefragt ist. Verändert haben sich neben der Infrastruktur wie Waschbecken und Stühle auch die Haarprodukte. Insgesamt ist der Wellness-Aspekt wichtiger geworden: Man kommt, um sich verwöhnen zu lassen und etwas Zeit für sich selber zu haben. Der Haarstyling-Beruf entwickelt sich weiter, deshalb ist es wichtig, dass man immer am Ball bleibt und sich stetig weiterbildet.

Frischer Start nach turbulenten Monaten

Anfang 2019 war «Coiffeur Tanya» an die Regensdorferstrasse 9 gezogen und hatte genau ein Jahr Zeit, sich am neuen Ort einzuleben, bevor Corona kam. Es folgten zwei turbulente, finanziell und persönlich sehr anspruchsvolle Jahre. Das Team schrumpfte von sechs auf vier Personen. «Gleich nach dem ersten Lockdown war die Hölle los, alle wollten unbedingt einen Termin haben, wir waren etwa einen Monat ausgebucht.» Seit dieser Zeit haben sie nun am Montag, dem traditionellen Coiffeuren-Sonntag, geöffnet. Nach dem ersten Ansturm hat es sich die Situation wieder normalisiert, aber auf einem etwas tieferen Niveau als vor der Krise. Mut machen Tanya die Komplimente und Anerkennung der Kundinnen und Kunden. Das neue Jahr soll nach diesen strengen Monaten ein symbolischer Neubeginn werden. Immerhin sind sie nach zwanzig Jahren noch im Quartier, und das soll gefeiert werden. Als Dank an die treue Kundschaft reist «Coiffeur Tanya» deshalb im Monat März in die Vergangenheit und führt Preise wie vor zwanzig Jahren ein: Damen können sich für 42 statt 55 Franken die Haare waschen und frisieren lassen. Waschen, Schneiden, Föhnen gibt es für 76 statt 95 für Frauen und für Männer für 52 statt 58 Franken. Wieso den Frühling nicht mit einem neuen Haarschnitt und ein bisschen Wellness beginnen?