«Petrus scheint ein Rapper zu sein»

Das 15. Inselfäscht auf der Werdinsel wurde zum ersten Mal im August anstatt im Juli durchgeführt – weil man dem alljährlich wiederkehrenden Regen entfliehen wollte. Doch auch dieses Jahr wurden die Festbesucher nass.

Volle Festbänke bei trockenem Wetter am 15. Inselfäscht.
Countryfreunde kamen am Freitagabend auf ihre Kosten.
Die Höngger Solo-Jodlerin Luise Beerli unterhielt ihr Publikum bestens.
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Heinz Jenni, Präsident des Inselfäscht- Organisationskomitees, steht am Samstagnachmittag mit einem farbenfrohen Regenschirm vor einem der Festzelte und zeigt mit einem schiefen Lächeln zum Himmel: «Petrus scheint ein Rapper oder ein Technofan zu sein. Jedesmal regnet es an unserem Fest, während an der Street Parade oder an Hip-Hop-Openairs meist eitel Sonnenschein herrscht.» Er versucht die Misere mit Humor zu nehmen, doch einfach ist es nicht: «Seit Freitagmorgen um 7 Uhr sind wir hier und haben die Zelte aufgestellt und alles vorbereitet. Da ist es schon ein Frust, wenn es in Strömen regnet.» Der Freitagabend jedoch war ein voller Erfolg: Countrymusik, Linedance, DJ Pedro und schönstes Sommerwetter sorgten für volle Festbänke und gute Stimmung.

Böse Hexe hat es schwer mit dem jungen Publikum

Die Leute, die am Samstagnachmittag dort sind, lassen es sich nicht vermiesen. Gemütlich sitzen sie in den Zelten, essen, trinken, rauchen und plaudern. Auf der gerade unbenutzten Bühne tanzt eine junge Frau mit vier Kindern, und beim Kasperlitheater im Probelokal der Zürcher Freizeit-Bühne, welche das Inselfäscht organisiert, werden kurz darauf die Ohren gespitzt. Zwei Schauspielerinnen der Amateurtheatergruppe spielen mit Handpuppen das Chasperli-Theater «Prinzessin Salome hät Geburtstag». Wie von Zauberhand erscheint der immer junge Chasperli. «D’Vögeli schiined, d’Sunne pfiiffed – bi eu au?», fragt er gut gelaunt. Natürlich reklamieren die Kinder sofort, dass Chasperli da was verwechsle. Er und sein Freund Chnebeli wollen Prinzessin Salome zum Spielen einladen, doch die überbehütete Prinzessin darf nur im Schloss und im Schlossgarten spielen. Den beiden Buben gelingt es jedoch, den gutmütigen «Herrn König» zu überreden, doch es kommt alles anders, als die Freunde denken: Potz Bireweggli und Härdöpfelstock erscheint die böse Hexe, welche Prinzessin Salome einen Zaubertrank verabreicht. Dass zum Schluss alles gut kommt, ist ein Muss. Chasperli sagt dazu bloss «Ufwiedertschüss» und freut sich auf das nächste Inselfäscht – dann hoffentlich endlich mit Petrus’ Segen.

Zelte wieder gut besetzt

Am Samstagabend füllten sich die Festzelte wieder, und obwohl nicht der hinterste und letzte Platz besetzt war, war die Stimmung bestens: Die Rock-’n’-Roll-Akrobatikshow mit Rosie O’Grady begeisterte Jung und Alt genau so wie der Auftritt von Comedian Marcel Dogor, der die Figuren Herr und Frau Roggenmoser spielte. Der Sonntag brachte herbstliches, wechselhaftes Wetter, welches es aber gut mit dem Inselfäscht meinte. Die Eurokrainer boten rassige Melodien aus ihrer Heimat, der Oberkrain. Hönggerisch ging es mit Luise Beerli zu und her: Die «einheimische» Solojodlerin hatte das Publikum schnell im Griff. Heinz Jennis Wunsch ging in Erfüllung: Bis zum Festende blieb das Wetter stabil, es konnte sogar ohne Regen abgebaut werden. «Für eine erste Bilanz zur neuen Durchführungszeit ist es jetzt aber noch zu früh», so der OK-Präsident, der sich sichtlich über die zahlreichen Besucher freute, zum «Höngger». 

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