Neujahrsapéro: Der diesjährige Primeur hat es in sich

Am 12. Januar versammelten sich viele Gäste im neuen Fasskeller der Firma Zweifel 1898, um auf das neue Jahr anzustossen. Der alljährliche Neujahrsapéro hat bereits Tradition, so auch die gehaltenen Ansprachen.

Der erste Neujahrsapéro im neuen Fasskeller.
Fruchtig und voll im Gaumen: der Primeur 2018 als Rosé.
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Nachdem der Neujahrsapéro das letzte Jahr, aufgrund der Renovation des Fasskellers, ins Vinarium hatte verlegt werden müssen, konnte man den diesjährigen Anlass wieder in der gewohnten und doch neuen Umgebung feiern. Stehtische luden zu einem Aperitif, lange Festbänke und ein duftendes Buffet forderten zu einem Mittagessen auf. Auf der Speisekarte stand die für diesen Anlass berühmte Treberwurst, frisch aus der Bärenmetzgerei in Ränigen, Kanton Jura. Die Gäste schienen sich sichtlich wohlzufühlen unter der violetten Beleuchtung der neuen Lampen, unterhielten sich und lauschten gespannt den vorgetragenen Reden.

Ein Weinjahr der Superlativen

«2018 war ein Weinjahr <der Superlativen>», begann Walter Zweifel, was sich im fruchtigen Primeur zeige. Auf dieses besondere Jahr warf Oenologe Urs Zweifel, gemeinsam mit den Gästen, einen Blick zurück. Nach zwei eher harzigen Jahren, in der Frost und weitere Faktoren zu einer Mengenreduktion der Ernte geführt hatten, bescherte 2018 ein Sommer ohne Ende, gefolgt von einem goldenen Herbst. «Die Qualität ist grandios, wir mussten Platz schaffen für eine grosse Ernte», so Urs Zweifel. Alleine von der Traubensorte Blauburgunder seien im Kanton Zürich 1,2 Millionen Kilogramm mehr geerntet worden als im Jahr 2017. Im Total betrug die Ernte, ebenfalls im Kanton Zürich, 5,5 Millionen Kilogramm. Dann kam Zweifel auf die Flasche zu sprechen, die vor ihm auf dem runden Tisch thronte und deren trüber, rosiger Inhalt die Gläser der anwesenden Besucher füllte. Auch der Primeur 2018 sei ein Blauburgunder, trüb abgefüllt und wie im Jahr zuvor ein Rosé. Angereichert mit etwas Weisswein sei er schön fruchtig, herauszuschmecken seien Himbeeren, frische Erdbeeren und ein Hauch Aprikose. «Er hat anständig Alkohol, was man aber eben nicht merkt. Also nicht zu tief ins Glas schauen», lacht der Oenologe. Auf der Etikette prangt dieses Jahr ein neues Sujet: der stolze «Züri Fuchs».

Märchenstunde mit Walter Zweifel

Aufgrund der Umstände im vorherigen Jahr wurde das traditionell fortlaufende Drei-Königs-Märchen von Walter Zweifel vorübergehend unterbrochen, doch dieses Jahr gab es wieder ein Update für die Gäste: Der FIFA-König, Gianni Infantino, ersetzte 2018 den ehemaligen Kronträger Sepp Blatter und übertreffe seinen Vorgänger in allen Belangen. Es sei gelungen, Blatter wieder einmal ins FIFA-Museum zu bringen, anscheinend ein sehr emotionaler Moment für den ehemaligen FIFA-Präsidenten. Die zweite Königin residiere im Stadthaus und ist noch immer die Zürcher Stadtkönigin Corine Mauch. «Man kann in Höngg über alles sprechen, nur nicht über Fussball, Ringling und Türme», stellte Walter Zweifel fest und fuhr mit seinen Erzählungen fort. Er habe am Rechenmahl die Ehre gehabt, die zurzeit amtierende ETH Rektorin, Sarah Springman, kennenlernen zu dürfen. Sichtlich beeindruckt, nicht nur von ihren akademischen, sondern auch ihren athletischen Leistungen, ernannte er sie zur vierten Königin des Jahres. Der dritte König: Der Oberkönig aus der Enge, Zunftmeister Walter H. Käser, von der Zunft zu den drei Königen. Als Ehrengeschenk erhielt dieser die rote Mütze der drei Könige, nach persischem Vorbild.

Abschlussworte und Bauernregel

Die letzte Ansprache des Neujahrsapéros gehörte dem Oberkönig. Er richtete einige Worte an den ehemaligen Zunftmeister der Zunft Höngg, den Drogisten Daniel Fontolliet. Seine Pillen fürs Sechseläuten werde man vermissen. Er gratulierte Walter Zweifel zu seinem neuen Amt und kam ebenfalls auf das Thema Türme zu sprechen. Zum Abschluss lobte Käser den Primeur, es sei wahrlich ein königlicher Tropfen.
Mit guten Wünschen und einer Bauernregel beendete Walter Zweifel schliesslich den Apéro: «Sind im Jänner die Flüsse gross, gibt’s im Herbst einen kleinen Wein. Oder ist der Januar nass, füllt sich nicht des Winzers Fass.»

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