Nebelwanderung durch gespensterhaftes Melchtal

Mit der sonst vom Wetterglück verwöhnten Höngger Wandergruppe hat es der Wettergott am Mittwoch, 11. März, nicht so gut gemeint: Während an den Tagen vor- und nachher herrlicher Sonnenschein herrschte, war für den ominösen Mittwoch die Vorhersage nicht so gut, was aber 21 wagemutige Wanderinnen und Wanderer nicht abschreckte, sich auf den Weg zu machen.

Der Nebel hatte die Gruppe auch auf dem Foto fest im Griff.

Die Wanderung ab Melchsee-Frutt war zwar neblig, aber man konnte Skilangläufer und Wanderer auf benachbarten Bahnen und bis zum Dach verschneite Hütten sehen. Die Bergwelt dagegen verhüllte sich hartnäckig und auch von Melchsee und Tannensee war absolut nichts erkennbar. Kurz vor der Tannalp lichtete sich der Nebel, und das Bergrestaurant auf 1970 Metern und die Bergwelt zeigten sich in imposanter Pracht. Das Mittagessen mit Älplermagronen oder Bratwurst schmeckte vorzüglich und stärkte die Gruppe für den Rückmarsch.

Fröhliche Gesichter vom Schatten verdunkelt

Da sich die Wolken bereits wieder in Windeseile heranschoben, musste noch schnell ein Gruppenbild gemacht werden. Bis die ganze Gruppe beisammen und ein externer Fotograf gefunden war, waren die fröhlichen Gesichter bereits im Schatten. Beim Abmarsch wurde die Gruppe schon vom Nebel eingeholt, der von Minute zu Minute dichter wurde. Wie im Blindflug ging es weiter und eskalierte, bis praktisch der Vordermann und die Markierstangen nur noch als geisterhafte Silhouetten sichtbar waren.
Gegen Ende der Wanderung hatte sich der Nebel etwas verzogen und Häuser und der Lift, der vom See in die höhere Region nach Melchsee Frutt führt, waren wieder einigermassen sichtbar. Am Ende der Wanderung war die Stimmung der Wandergruppe erstaunlich gut und positiv, und man war sich einig: «Das war eine einmalige Erfahrung, wie man sie nicht alle Tage macht.»

Eingesandt von Hans Schweighofer

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