Nachgefragt: «strahlende» Photovoltaik?

Photovoltaik wird immer stärker ausgebaut. Die für die Umwelt positiven Effekte dieser Art der Stromerzeugung sind offensichtlich. Aber wie sieht es eigentlich mit Elektrosmog aus? Geht von PV-Anlagen diesbezüglich eine Gefahr aus? Der «Höngger» hat recherchiert.

Solar 3: Gesundheitlich unbedenklich: In Bezug auf Elektrosmog sind die Imissionen von PV-Anlagen nach Angaben des BAFU gering. (Foto: das)

Elektrosmog, damit werden Belastungen beschrieben, die durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder entstehen. Diese Felder sind überall dort zu finden, wo Elektrizität erzeugt, transportiert und genutzt wird. An den elektromagnetischen Feldern entsteht «nicht ionisierende Strahlung».

Diese bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den menschlichen Organismus, inwieweit die Auswirkungen gesundheitsschädlich sind, ist Gegenstand intensiver Diskussionen. Insbesondere in Zusammenhang mit der intensiven Nutzung von Handys sowie den für den Mobilfunkbetrieb notwendigen Sendemasten ist diese Thematik bekannt. 

Doch wie sieht es eigentlich mit der ionisierenden Strahlung von Photovoltaikmodulen aus? Den «Höngger» hat eine besorgte Anfrage erreicht, der er an dieser Stelle nachgeht.

Strahlung beim Wechselrichter

Bei PV-Anlagen sind die Module dafür zuständig, die Sonnenenergie in Gleichstrom umzuwandeln. Dabei entstehen, so lässt sich beim Bundesamt für Umwelt nachlesen, elektro- und magnetostatische Gleichfelder.

Anders sieht dies beim Wechselrichter aus, der den Gleichstrom in Wechselstrom elektrischer Energieversorgung umwandelt. Hier entsteht Richtung Stromnetz ein elektromagnetisches Wechselfeld, der Wechselrichter ist eine Quelle nieder- und hochfrequenter Strahlung.

Nur tagsüber geringe Strahlung

Diese Immissionen seien aber, so das Bafu weiter, «gemessen an den Immissionsgrenzwerten der Verordnung über den Schutz vor nicht ionisierender Strahlung (NISV)» an den typischen Aufenthaltsorten von Menschen gering. Auch weitere in diese Recherche einbezogene Quellen bezeichnen den an PV-Anlagen entstehenden Elektrosmog als nicht grösser als den von üblichen Haushaltsgeräten. Zudem verweisen sie darauf, dass die Gebäudehülle die Strahlung stark reduziere.

Dazu komme, so die Expert*innen, dass die Module in der Nacht, wenn die Sonne nicht scheint, keinen Strom produzierten, somit zu dieser Zeit also auch keine elektro­magnetische Strahlung entstehe. Das Schlafen unter einem mit PV-Modulen bedeckten Dach sei also gesundheitlich unbedenklich. Ein Wechselrichter sollte allerdings nicht in Wohnräumen installiert werden.

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