Vereine
Nachbarschaftsfest: Gute Idee, wenig Besucher
Am Freitag, 30. Mai, war Tag der Nachbarn. Die Nachbarschaftshilfe Höngg organisierte deshalb zum dritten Mal ein Fest im GZ Höngg/Rütihof – der Besucheransturm blieb aber aus.
5. Juni 2014 — Redaktion Höngger
Pünktlich um 16 Uhr rauchte der Grill vor der Lila Villa, und die ersten Gäste, vorwiegend Seniorinnen, trafen ein. In der Galerie wurde bei Wurst, Vegiburger, Kuchen und Getränken gelacht und geplaudert. Markus Buri und Romana Spörri, im Vorstand der Nachbarschaftshilfe Höngg für die Organisation von Anlässen zuständig, erzählten dem «Höngger», dass 150 Einladungen an die Vereinsmitglieder verschickt und Fest-Flyer in Höngg aufgelegt worden seien. «Willkommen ist jeder, der am GZ Höngg/Rütihof vorbeiläuft und Lust auf etwas zu essen und auf Begegnungen hat», so Markus Buri. Die fairen Preise – ein Stück Kuchen kostete 2.50 Franken, ein Vegiburger oder eine Bratwurst vier Franken, ein Glas Prosecco sechs Franken – zeigten, dass nicht der Profit im Vordergrund steht, sondern die Begegnung. Sinn des Festes ist, den Verein bekannter zu machen und für ein ungezwungenes Miteinander zu sorgen. 160 Mitglieder zählt die Nachbarschaftshilfe Höngg, darunter sind 40 Freiwillige, davon nur gerade fünf Männer.
Zu wenig Hilfesuchende
Die 26- bis etwa 70-jährigen Freiwilligen setzen zwei Stunden pro Woche für hilfsbedürftige Hönggerinnen und Höngger ein. «Dies machen sie ehrenamtlich. Bedingung für die Hilfe ist bloss die Vereinsmitgliedschaft, welche 25 Franken pro Jahr beträgt.» Manchmal gibt es fast mehr Helfende als Hilfesuchende: «Das ist schade, denn das Bedürfnis nach Hilfe ist ganz klar da – aber immer noch schämen sich die Leute, besonders ältere Menschen, uns um Hilfe anzufragen. Dabei muss man sich doch gar nicht schämen dafür», betont Markus Buri.
Er kenne einige Menschen, die sich abmühen würden, durch den Alltag zu kommen, aber partout keine Hilfe annehmen wollen. «Mehr als Hilfe anbieten können wir nicht. Man findet uns auf dem Internet, und unsere Flyer sind in Arztpraxen und in vielen Geschäften Hönggs aufgelegt, zudem haben wir einen Infoanschlag im Schaufenster des Polizeipostens Höngg – man kann sich wirklich ungeniert melden bei uns.» Gut zu wissen ist, dass die Nachbarschaftshilfe nicht nur für alte Leute da ist, sondern für jedes Alter: Auch junge Leute, die etwa ein Bein gebrochen haben, sind an der richtigen Stelle. Ganz klar will man der Spitex und anderen Organisationen nicht «in die Quere» kommen, sondern übernimmt Tätigkeiten wie Gesellschaft leisten, etwa zusammen spazieren gehen, vorlesen oder einkaufen gehen.
Kein Andrang am Fest
Der Andrang hielt sich am Freitag in Grenzen, es kamen vereinzelt immer wieder Gäste vorbei, doch ein Ansturm blieb aus. Sogar beim gratis gezeigten Erfolgsfilm «Intouchables» fand sich nur ein Dutzend Leute ein. «Da der Besucherstrom so schwach ist – womit wir wirklich nicht gerechnet haben, wahrscheinlich spielte auch das Auffahrtswochenende noch eine Rolle – werden wir das Fest wahrscheinlich nicht mehr durchführen. Dies wird nun im Vorstand besprochen», so Markus Buri. Dass der Verein doch breite Unterstützung geniesst, zeigte sich daran, dass das GZ Höngg/Rütihof die Flyer sponserte, die Reformierte Kirchgemeinde Höngg die Portokosten für den Versand übernahm und die lokalen Getränke- und Essenslieferanten Rabatte gewährten, ausserdem brachten freiwillige Helfende selbstgemachte Kuchen mit.
Weitere Infos:
www.nachbarschaftshilfe.ch
Dort sind alle städtischen Nachbarschaftshilfen aufgelistet.
Dienstags von 17 bis 19 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr ist das Nachbarschaftshilfe-Höngg-Büro in der Lila Villa besetzt:
Telefon 044 341 77 99.
0 Kommentare