Musikverein Zürich-Höngg gewinnt am Eidgenössischen Musikfest

An den beiden letzten Juniwochenenden fand in St. Gallen das 33. Eidgenössische Musikfest statt. In 20 verschiedenen Kategorien massen sich 522 Vereine aus der ganzen Schweiz − die Höngger gingen als Sieger ihrer Kategorie hervor.

Der Musikverein Zürich-Höngg am Eidgenössischen Musikfest in St. Gallen: Die Anspannung ist den Musikanten anzusehen.

Seit der letzten Teilnahme an einem Wettbewerb auf nationalem Niveau sind zehn Jahre vergangen. Aus diesem Grund hatte sich der Musikverein Zürich-Höngg entschieden, wieder einmal eine Standortbestimmung vorzunehmen und das ausgezeichnete Abschneiden am letzten Kantonalen Musikfest in Männedorf bestätigen zu lassen. Nach einer zehnwöchigen, intensiven Vorbereitungsphase war es am letzten Samstag endlich so weit. Die Hönggermusik reiste am Vormittag mit dem Car in die Gallusstadt, um in der Kategorie «Konzertmusik Harmonie 2. Klasse» die beiden einstudierten Werke sowie den Marsch für die Parademusik der Fachjury zu präsentieren. Nach dem Eintreffen auf dem Festgelände ging es zum Mittagessen. Die Stimmung unter den Musikanten war gut, die Anspannung aber sichtlich spürbar. Um Punkt 15.24 Uhr stand die erste Prüfung auf dem Programm. Mit dem «Musketier-Marsch» von Ernst Lüthold startete der MV Zürich-Höngg in die Disziplin «Parademusik». Die erreichte Punktzahl von 76.33 von möglichen 100 Punkten entspricht der Note «Gut» und ergab eine Rangierung im breiten Mittelfeld. Nach einer zweistündigen Pause, in welcher das Festgelände erkundet und Musikwettbewerbe von anderen Vereinen besucht werden konnten, ging es in die Vorprobe für die Konzertmusik. In diesen 40 Minuten wurde intensiv eingespielt, die Instrumente gestimmt und die schwierigsten Passagen und Übergänge nochmals kurz angespielt. Um 19 Uhr galt es ernst: Ruhig und konzentriert nahm die Hönggermusik auf der Bühne der Olma-Halle 2.1. Platz. Wie im Sport gibt es eine Pflicht und eine Kür. Das Aufgabenstück «Der Magnetberg», komponiert von Mario Bürki, wurde allen Vereinen zehn Wochen vor dem Anlass zugestellt. Die dreiköpfige Jury betrat den sehr gut gefüllten Saal und der Vortrag des Pflichtstücks konnte beginnen. Dirigent Bernhard Meier senkte den Taktstock und los ging es. Jetzt galt zu präsentieren, was in vielen Stunden Probearbeit erlernt und eingeübt worden war und die Freude am Musizieren zu zeigen. Für das Selbstwahlstück − die Musikkommission hat sich für «Caledonia» von Oliver Waespi entschieden − kamen drei andere Juroren. Noch einmal galt es, vollste Konzentration und alles geben. Nach «Caledonia», einem Stück, in dem drei bekannte schottische Volkslieder verarbeitet sind, räumte der MVZH die Bühne für den nächsten Verein. Gespannt warteten die 60 Musikanten und der mitgereiste Fanclub auf die Bekanntgabe der Punktezahl. Der Speaker betrat das Podium, es wurde still. Und dann: Der Musikverein Zürich-Höngg durfte die hervorragende Punktzahl von 93.33 für «Der Magnetberg» und 94.67 für «Caledonia» entgegennehmen. Der Jubel und die Freude aller Anwesenden waren riesig und das Fest richtig lanciert. Mit einer Gesamtpunktzahl von 188 übernahm die Hönggermusik die Spitze der Rangliste und es war klar, dass eine sehr gute Platzierung möglich ist. Da aber am Samstagabend noch zwei und am Sonntag nochmals acht Vereine auftraten, stand der definitive Schlussrang noch in den Sternen. An der Rangverkündigung vom Sonntag traf das Unerwartete tatsächlich ein: Der Musikverein Zürich-Höngg siegte in seiner Kategorie im Wettspiellokal Olma-Halle 2.1 knapp vor der Musikgesellschaft Gstaad. Mit der Zielsetzung «bessere vordere Hälfte» angereist, wurde der erste Platz zu einer Überraschung, welche niemand erwartet hatte. Ein grosser Dank für dieses Glanzresultat gebührt dem Dirigenten Bernhard Meier, welcher mit seiner Interpretation der Stücke und der harten Probearbeit die Hönggermusik zum Erfolg geführt hat.

Eingesandt von Christian Bohli, Präsident Musikverein Zürich-Höngg

Weitere Informationen unter www.hoenggermusik.ch