Nur wenige Wochen vor seinem Tod stellt Mozart sein Konzert für Klarinette und Orchester fertig. Es ist eines seiner letzten Werke und in ihm tritt uns sozusagen die Quintessenz mozartscher Genialität entgegen: ein unendlicher Reichtum der Erfindungskraft, eine atemberaubende, oft sehr schlichte Schönheit und gleichzeitig eine hoch virtuose, immer überraschende Kunst der Verarbeitung.

Demgegenüber legt Beethoven nur zwölf Jahre später ein Werk vor, das ganz in die Zukunft blickt. Atmete seine erste Sinfonie noch den Geist Mozarts und Haydns, so weist nun seine zweite Sinfonie in D-Dur bereits auf die sieben voraus, die noch kommen werden: Die Form ist grösser, die Instrumentierung eigenwilliger, die Kontraste sind gewaltiger. Und ihr Gehalt legt Zeugnis ab vom Mut Beethovens, den Kampf aufzunehmen: für die Menschheitsideale der französischen Revolution, für die Durchsetzung seiner musikalischen Visionen und schliesslich gegen sein persönliches Schicksal, das ihn mit der fortschreitenden Ertaubung unvorstellbar hart trifft.

Wie Beethoven ist auch Brahms ein Wahl-Wiener, ein Zugezogener. In seinen «Ungarischen Tänzen» blickt er noch etwas weiter donauabwärts und wärmt das Herz mit glutvollen Rhythmen und mitreissender Orchestrierung. Die Sinfonietta Höngg spielt die Tänze Nummer 2, 5 und 6.