Mitwirkungsverfahren Rütihof: Gastkommentar

Gute Absichten und Allgemeinheiten reichen bei Weitem nicht. Das Verfahren endete damit. Werden Probleme nur gestreift, werden Grundsätze nicht konkretisiert und anschaulich dargestellt, so bleibt die Mitwirkung Stückwerk. Die Gefahr wichtiger Fehler zu Beginn nimmt zu. Im Frühjahr 2017 wurde bei der Stadt beantragt, die wichtigen Unterlagen zu erarbeiten und verständlich darzustellen. Das erfolgte nicht.
Die Konsequenzen aus den Rechtsverfahren Ringling und Verkehrsprojekt Einfahrt wurden nicht dargelegt. Namentlich betreffen sie die Anforderungen an eine Arealüberbauung, wie die Einordnung in das Quartier und den Lärmschutz, sowie beim Verkehrsprojekt die Sicherheit. Die für rund 4’000 Einwohner sinnvollen Vorkehrungen für Läden, Dienste und Einrichtungen im Bestand und im Projekt Grünwaldareal wurden nicht systematisch untersucht. Dazu gehört der Rahmen für die Gestaltung der Achse Rütihofstrasse zusammen mit den bestehenden und beabsichtigten Plätzen. Die zulässige Ausnützung des Grünwaldareals für eine lockere, durchgrünte Überbauung mit ruhigen Wohnungen wurde nicht ermittelt; der Lärmschutz beeinflusst Lage und Höhe der Bauten sehr. Das mehr als zehn Jahre alte Verkehrsprojekt für die Zufahrt: Busstation Geeringstrasse auf die Frankentalerstrasse verschoben, die Einfahrt auf drei Spuren mit je drei Meter Breite zusammengepresst, wurde von der Mitwirkung ausgeschlossen. Befürchtet die Stadt die harsche Ablehnung? Will sie mit einem Beschluss im Oktober das Verkehrsprojekt durchsetzen, ohne auf die Meinungen der Einwohner zu achten? Dann folgt ein neuer Prozess. Trotz den Mängeln diskutierten die Teilnehmer lebhaft. Die Vertreter der Stadt wiesen zu Recht auf die rechtlichen Unsicherheiten hin. Sie versprachen ein fachkundiges, gründliches, offenes, die Kritik beachtendes Vorgehen. Hoffentlich trifft das ein. Ratsam bleibt die dauernde Achtsamkeit.

Gastkommentar von
Prof. Dr. sc. tech. Jakob Maurer,
Delegierter des Quartiervereins

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