Mit Schwung eine Schwelle überschritten

Als Marcel von Holzen, der künftige Pfarrer der katholischen Pfarrei Heilig Geist, zusammen mit reformierten Amtskollegen und seinem Seelsorgeteam am Sonntagmorgen in die Kirche einzog, wurde er von einer grossen Festgemeinde erwartet und von den feierlichen Klängen der «Rieder-Messe» begleitet.

Begrüssungsgottesdienst Marcel von Holzen

Marcel von Holzen begrüsste die «ökumenische Festgemeinde». Ihm sei wichtig, dass die Feiernden sich bei jedem Gottesdienst als Teil einer ökumenischen christlichen Gemeinschaft und auch einer weltweiten Kirche verstünden. Ausdrücklich freute sich der neue Pfarrer über zahlreiche Gäste aus seinen vorherigen Pfarreien im Seefeld und in Birmensdorf. Das lange Warten auf die richtige Person und die Mehrarbeit des Pfarreiteams während der neunmonatigen Vakanz habe sich gelohnt, stellte Pfarreiratspräsident Peter Gruber in seinen Begrüssungsworten fest. Nachdem die Pfarrwahlkommission bei einigen Bewerbern für die Leitung der Pfarrei erkennen musste, dass diese nicht zur Pfarrei Heilig Geist passten, sei sich das gesamte Gremium sofort einig gewesen: Marcel von Holzen ist der Richtige! Und dieser erste Eindruck habe sich stetig verfestigt, so dass sich der Pfarreirat wie die ganze Pfarrei sehr auf die Zusammenarbeit mit Pfarrer von Holzen freut.

Einander ansprechen und herausfordern im ökumenischen Dialog

Für die reformierte Kirchgemeinde begrüsste Pfarrerin Annemarie Müller ihren neuen Amtskollegen. Sie nahm Bezug auf mittelalterliche Bedeutungen des Wortes «grüssen»: Jemanden ansprechen, zum Reden bringen, aber auch herausfordern. So wünscht sie sich das ökumenische Miteinander: Dass man miteinander im Gespräch bleibt, einander anspricht und zuhört und dabei die herausfordernden Punkte nicht ausklammert, das, was man nicht versteht, wo man nicht gleicher Meinung ist. Dann sei das ökumenische Gespräch fruchtbar.

Schwellen überschreiten braucht Vertrauen

In seiner sehr anschaulichen Predigt sprach Marcel von Holzen davon, was es ihm ermöglicht hat, beherzt «ja» zu sagen zu seiner neuen Aufgabe als Pfarrer von Heilig Geist. Er zeigte zunächst auf, dass es Schwung braucht, damit Schwellen überschritten werden können, seien es Schwellen in verkehrsberuhigten Zonen oder die «Schwellwerte», bei denen ein Handy auf Druck reagiert. Dann nahm er Bezug auf das Evangelium, die Verkündigung des Engels an Maria, dass sie auserwählt sei, den Messias zu gebären. Die Schwelle, die Maria überschreiten musste, nämlich ja zu sagen zu dieser für sie doch scheinbar übergrossen Aufgabe, war so hoch, dass dieses «Ja» vermutlich Zeit brauchte. Was ihr den Schwung, die Kraft gab, diese Schwelle zu überwinden, waren die Menschen um sie herum, die sie im Glauben an Gott und zum Vertrauen in sich selbst bestärkten. Ähnlich wie Maria habe auch er Zeit gebraucht, «Ja» zu sagen zu seiner neuen Aufgabe, bekannte Marcel von Holzen. Zeit, um sich von der liebgewonnenen Erlöserpfarrei zu verabschieden und Vertrauen zu entwickeln, dass er in Höngg am rechten Ort ist. Was ihm dabei geholfen habe, sei einerseits den Schwung des Abschieds aus Erlöser mitzunehmen und gleich darauf in Höngg zu starten, ohne mit einer Pause etwaigen Zweifeln zu viel Raum zu geben. Vor allem aber sei es die Pfarrei Heilig Geist selbst gewesen, die ihn vertrauen lässt, am rechten Ort zu sein: Ein engagiertes Team, das zupackt, so dass er nicht das Gefühl habe, «den Karren allein ziehen zu müssen», sondern im Gegenteil sich unterstützt weiss, sich Rat holen kann. Und viele fähige, motivierte Freiwillige, mit denen zusammen zu arbeiten und die Pfarrei weiter zu entwickeln er sich freue.

Dank an Paul Vollmar, August Durrer und Matthias Braun

Marcel von Holzen dankte den beiden konzelebrierenden Priestern, Weihbischof em. Paul Vollmar und August (Stini) Durrer, dass sie seit vielen Jahren – obwohl beide eigentlich im verdienten Ruhestand leben könnten – die priesterlichen Seelsorgedienste in Heilig Geist engagiert wahrgenommen haben. Mit dem Stellenantritt von Marcel von Holzen konnte nun Paul Vollmar die langjährige Pfarradministratur, das heisst die kirchenrechtliche Verantwortung für die Pfarrei, seinem Nachfolger übergeben. Im Weiteren dankte er auch Matthias Braun, der während der Vakanz als Pfarreibeauftragter ad interim die Pfarrei mit grossem Einsatz geleitet hat und bat ihn zugleich, die in dieser Zeit gemachten Erfahrungen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse weiterhin in die Gemeindeleitung einfliessen zu lassen, die Marcel von Holzen in guter Vernetzung mit dem ganzen Team wahrnehmen wolle.

Eingesandt von Matthias Braun, Pastoralassistent Pfarrei Heilig Geist

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