Politik
Mit frischen Kräften in die neue Legislatur
Die Deutschen sind in ihrem derzeitigen Wahlkampf wahrlich nicht zu beneiden. Nach zwölf Jahren wird aller Voraussicht nach Angela Merkel das Kanzleramt weiterführen, Alternativen sind kaum vorhanden.
13. September 2017 — Eingesandter Artikel
Dabei gibt es, aufgrund zunehmender Gewalt und Terror, Schulden- und Flüchtlingskrise sowie einer apathischen Wirtschaftspolitik gute Gründe für eine Abwahl. Dennoch: Eine Durchlüftung der Regierung mit frischen Kräften ist in Deutschland nicht zu erwarten. In Zürich finden im kommenden März Wahlen statt. Die amtierenden Stadträte haben die vergangenen vier Jahre unterschiedlich hinter sich gebracht. Einige hatten ihre Departemente gut im Griff, andere häuften Millionendefizite an. Probleme wurden völlig missachtet, andere waren bei Amtshandlungen gegen Familienmitglieder voreingenommen. Es ist hier also glücklicherweise möglich, den Stadtrat mit innovativen Kräften zu besetzen und «Underperformers» abzuwählen. Denn die Stadt Zürich steht vor grossen Herausforderungen. Der gesamte Finanzsektor schrumpft kontinuierlich. Die Grossbanken sind bei den Themen Fintech und Blockchain kaum konkurrenzfähig und verlegen Hunderte von Stellen ins Ausland oder in die Provinz. Viele Läden verlieren Marktanteile an Internetshopping oder müssen gar schliessen. Man sieht deshalb auch immer öfters leere Laden- und Büroflächen. Daneben hält die existierende Schulinfrastruktur dem Geburtenwachstum nicht stand. Eine Umnutzung drängt sich hier regelrecht auf. Vom Stadtrat haben wir diesbezüglich jedoch wenig gehört. Aus denselben Gründen haben ältere Arbeitnehmer oft Mühe, Stellen zu finden. Die Stadt könnte sie motivieren, in der neuen digitalen Welt ein Betätigungsfeld zu finden und den Einstieg entsprechend fördern. Niemand kann es sich leisten, dieses Potential brach liegen zu lassen. Bisher werden Arbeitssuchende auf konventionelle Art auf Arbeitssuche geschickt und kaum neue Wege aufgezeigt. Es braucht frische Ideen und Investitionen in die Zukunft, damit der Wirtschaftsstandort Zürich neuen Schwung erhält. Solche Ideen stammen selten von den alteingesessenen Sesselklebern, sondern von unverbrauchten Kräften. Die Grünliberalen sind eine Partei, die wirtschaftspolitisch und ökologisch auf neue und progressive Ideen setzt. Für das weitere Gedeihen der Stadt ist deshalb zu hoffen, dass die GLP im Parlament stärker vertreten sein wird und bald auch in der Regierung Einsitz nimmt. Wer Andreas Hauri kennt, weiss, dass er alle Voraussetzungen für dieses Amt erfüllt.
Ronny Siev, Gemeinderat GLP Kreis 10
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