Sport
Mentale Stärke bringt Schweizermeistertitel im Judo
Die Leiter der Judoschule Regensdorf, Patric Bürgi und Thomas Willi, letzterer unterrichtet an der Ackersteinstrasse in der Judoschule Regensdorf Sektion Höngg, gehören in der Wettkampfdisziplin Kata der japanischen Sportart Judo schon seit Jahren zur nationalen Spitze.
5. April 2016 — Eingesandter Artikel
Vor 20 Jahren nahmen die beiden Enddreissiger mit dem Braungurt das erste Mal an der Schweizermeisterschaft teil. Seit 2003 sind sie jedes Jahr auf dem Podest. Die beiden Höhepunkte stellten bisher die Titelgewinne 2007 und 2008 dar.
Judotechniken werden demonstriert und bewertet
In der Wettkampfdisziplin Kata werden Judotechniken mit einem Partner demonstriert und von einer Jury mit Punkten bewertet. Ziel ist es, die Techniken möglichst genau, effektiv und dynamisch zu zeigen.
Die ehemaligen Mitglieder des Swiss Kata Teams starten 2016 wie in den vergangenen Jahren in ihren favorisierten Kategorien. Einerseits in der Nage-no-kata, der Form des Werfens, mit 15 Würfen, die jeweils rechts und links vorgeführt werden, und andererseits in der Kime-no-Kata, der Form der Entscheidung. In der Form der Entscheidung werden mit Entschlossenheit und Präzision Angriffe am Boden und im Stand abgewehrt.
Nach der Anreise beginnt ein Turnier für die Träger des dritten Schwarzgurts mit dem Aufwärmen und anschliessend mit dem kompletten Wiederholen der ganzen Abläufe. Dies ist jeweils sehr wichtig für Patric Bürgi und Thomas Willi. Besonders dieses Jahr, da die Hauptprobe vier Tage zuvor nicht zufriedenstellend verlaufen ist und zwei Tage vor dem Event der Rücken von Thomas Willi streikte.
Eine gute Vorbereitung – vor allem mental – war deswegen umso wichtiger. In den Vorläufen starteten sie zuerst in der Form des Werfens. Diese physisch anstrengende «Königsdisziplin» des Judo gelang beinahe fehlerfrei, so dass die Qualifikation für das Finale mit dem zweitbesten Resultat glückte. Nun war Durchatmen und Fokussieren auf die zweite Form angesagt. Die «Form der Entscheidung» gefällt Bürgi und Willi mit ihrem Rhythmus besonders gut – es gelang ihnen eine ausgezeichnete Leistung. Mit dem besten Resultat auf hohem Niveau erreichten sie den Einzug ins Finale. Nach der Mittagspause starteten die beiden hoch konzentriert und auch etwas nervös ins Finale der Form der Entscheidung. «Als Erstqualifizierte in einen Final zu gehen, ist mental herausfordernd, weil man weiss, dass es für einen Schweizermeistertitel reichen kann. Damit steigt der Druck», erklärt Thomas Willi. Die gezeigte Leistung war aber souverän, so dass der lang ersehnte Meistertitel an die beiden Regensdorfer ging. In der Form des Werfens zeigten Willi und Bürgi die letzte Kata des Tages. Wiederum gelang den Schulleitern eine sehr gute Leistung, womit sie sich hinter den Favoriten aus der Ostschweiz den Vizeschweizermeistertitel sicherten. Es waren dies die Medaillen 28 und 29 an den Schweizermeisterschaften für Patric Bürgi und Thomas Willi.
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