Politik
Mehr Velo für alle
Velofahren ist gesund, macht Spass und ist platzsparend. Das sieht auch die Stadtzürcher Stimmbevölkerung so, indem sie mit ihrem Ja zu Städteinitiative den Grundsatz zur Förderung des Öffentlichen Verkehrs, des Zufussgehens und des Veloverkehrs in der Verfassung verankert hat.
2. Juni 2015 — Eingesandter Artikel
Nun geht es darum, Velofahren für alle attraktiv zu machen. Für viele Menschen ist das Velofahren in der Stadt Zürich immer noch ein Ärgernis. Es fehlen sehr oft durchgängige Velorouten und häufig endet ein Velostreifen dann, wenn man ihn am meisten braucht – zum Beispiel an einer gefährlichen Kreuzung.
Veloinitiative will Mittel für Velorouten bereitstellen
Hier will die Veloinitiative Abhilfe schaffen, indem sie Mittel für direkte und schnelle Velorouten bereitstellt. Das zukünftige Veloroutennetz soll dabei weitgehend auf der Strasse geführt werden. Damit profitieren vor allem auch Fussgängerinnen und Fussgänger von mehr Raum und Sicherheit, da sie den Platz auf den Trottoirs nicht mehr mit den Velofahrerinnen und Velofahrern teilen müssen.
Das Veloroutennetz in der Stadt Zürich beruht auf zwei Säulen. Die Velorouten auf den grossen Strassen werden nach wie vor vom Kanton Zürich als regionales Netz finanziert. Dies ist auch im Sinne des Initiativkomitees. Die Realisierung der regionalen Velorouten ist ein grosser Fortschritt für die Veloförderung.
Finanzpolitisch richtig
Dieses regionale Netz ist jedoch nur an wenigen Strassen geplant. Sobald jemand die Hauptstrassen verlässt oder im Quartier unterwegs ist, findet er häufig keine Velowege mehr. Deshalb ist ein feinmaschiges, kommunales Velowegnetz geplant, das Velofahren alltagstauglich macht. Die Veloinitiative will in Form eines Rahmenkredites die nötigen Mittel für dieses kommunale Velowegnetz zur Verfügung stellen.
Ein Rahmenkredit ist ein in Zürich bewährtes Mittel, um eine Planung zu realisieren. Hier könnte er angewendet werden, um unkompliziert die wichtigsten Lücken im kommunalen Velowegnetz zu schliessen. Dringlich sind viele Velowegverbindungen in den Stadtquartieren, aber auch Verbindungen über die Limmat oder über die Bahngeleise zwischen Hauptbahnhof und Altstetten.
Das verlangt die Initiative
Die Veloinitiative verlangt, dass während 20 Jahren jährlich zehn Millionen Franken für kommunale Velowege ausgegeben werden. Dieser Betrag entspricht rund einem Promille des städtischen Budgets. Ein kleiner Betrag mit grosser Wirkung.
Der Gegenvorschlag des Stadtrates beinhaltet 120 Millionen. Davon entfallen jedoch 30 Millionen auf Veloabstellplätze und nur 90 Millionen auf Velorouten. Die 120 Millionen sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reichen jedoch nicht aus, um wirklich in der ganzen Stadt die Infrastruktur für das Velo auszubauen.
Deshalb Ja zur Veloinitiative und Ja zum stadträtlichen Gegenvorschlag (Stichfrage: Veloinitiative wählen). Die Veloinitiative ist eine Investition in die Zukunft, die sich für alle Zürcherinnen und Zürcher lohnt.
Simone Brander, Gemeinderätin SP Zürich 10
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