Zu Beginn meines Praktikums wohnte ich zwar bereits seit 18 Jahren in Höngg, hatte aber ansonsten nicht viel mit dem Quartier am Hut. Ich war neugierig darauf, dieses und die darin lebenden Menschen besser kennenzulernen. Drei Monate später habe ich bereits viele Bekanntschaften gemacht, verstehe nun besser, wie die Strukturen hier funktionieren und die einzelnen Institutionen miteinander agieren. Ich finde es erstaunlich, wie viele Menschen sich in und für Höngg engagieren. Ob dies nun durch Freiwilligenarbeit, die Mitgliedschaft in einem Verein, im Gemeinschaftszentrum oder in der Kirche geschieht, bevor ich in dieser Redaktion etwas davon mitbekam, bestand Höngg für mich aus wesentlich weniger. Vielleicht liegt es an meinem Alter, meine Generation ist stadtorientiert, der Kreis 10 ist schon zu weit weg vom eigentlichen Geschehen. Vielleicht wird das Quartier für einen selbst erst wichtiger, wenn man sich dort willentlich niedergelassen hat, die Kinder dort zur Schule gehen und man aktiv an diesem Leben teilnehmen möchte. Und doch habe ich auch viele junge Leute kennengelernt, denen Höngg sehr am Herzen liegt und die ebenfalls gerne etwas zu einem guten Zusammenleben beisteuern wollen. Es ist ein Glücksfall für mich, hier arbeiten zu dürfen, umringt von engagierten und freundlichen Menschen. Die Leute, welche hinter Ihrer Quartierzeitung stehen, arbeiten ebenfalls mit Herzblut, viel Menschlichkeit und Energie daran, die Höngger Bewohner*innen auf dem Laufenden zu halten und das Quartier zusammenzuführen. Ich danke Eva Rempfler ganz herzlich, dass sie mich nicht bei meiner ersten telefonischen Anfrage abgewimmelt hat, denn für mich ist diese Redaktion der ideale Ort für ein erstes längeres Praktikum. Umringt von Zeitungen, lerne ich mein Zuhause von einer Seite kennen, von der ich nicht wusste, dass es sie gibt. Und trotzdem weiss ich, dass es mich später woanders hinziehen wird, auf in die Fremde, wie man so schön sagt. Denn auch ich bin eher stadtorientiert.

Lara Hafner, Praktikantin beim «Höngger»