Quartierleben
Medikamente? Gleich um die Ecke!
Sonderliches spielt sich derzeit am Meierhofplatz ab: An zwei Seitenfenstern des «Rebstock»-Gebäudes werden «Drogen» gereicht. Selbstredend völlig legal.
17. Mai 2016 — Fredy Haffner
Die Vorgänge erinnern irgendwie an Szenerien aus Entwicklungsländern: Die mit Brettern verschalte Fassade, die Hinweisschilder vorne bei der Bushaltestelle am Meierhofplatz, dann um die Ecke das mit Dachlatten improvisierte und mit Wimpeln aus Einkaufstüten geschmückte Vordach und darunter die beiden Fenster mit dem Hinweisschild, man möge doch bitte klingeln. Gesagt, getan, und schon öffnet sich das Flügelfenster und die bekannt freundlichen Damen und Herren der Apotheke zum Meierhofplatz bedienen ihre Kundschaft.
Des Rätsels Lösung ist natürlich der Umbau der Apotheke. Ende Juni werden die Arbeiten planmässig abgeschlossen sein, und am Freitag, 8. Juli, und Samstag, 9. Juli, mit Tagen der offenen Tür gefeiert. Bis dahin arbeiten Apotheker Rolf Graf und sein Team «an der Front» mit eher archaischen, dafür sehr sympathischen Mitteln, um ihre Kundschaft – die nach erstem Zögern sehr positiv auf das Provisorium reagierte – zu bedienen. Im Hintergrund steht jedoch hochmoderne Technologie: Ein kleiner Lagerroboter verwaltet und bewirtschaftet auf wenigen Quadratmetern das ganze Sortiment. Er verstaut die ihm übergebenen Medikamente selbständig und nach eigener Logik – seinen menschlichen Zudienern verrät er nicht, auf welchem Regal er genau was ablegt −, «pflückt» die später verlangten Medikamente und meldet, wenn die Bestände schwinden. «Ohne diesen Helfer», so Apotheker Oliver Stienen, «wäre das Arbeiten auf so engem Raum gar nicht möglich.»
Apotheke zum Meierhof
Limmattalstrasse 177 (derzeit Seite Parkplatz)
Montag bis Freitag von 8 bis 18.30 Uhr
Samstag von 8 bis 16 Uhr
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