Manege frei für die Pfadi SMN

Die Pfadi St. Mauritius Nansen verbrachte zwei Wochen in Aesch LU. Nebst spielen, singen und lachen, mussten die Kinder einen Zirkus organisieren, das Gelände aufbauen und eine Show vorführen.

Applaus für die ganze Truppe.
Auch der Käfer «Puma» zeigte seine Show.
Die Akrobatinnen schwingen durch die Lüfte.
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Vor einiger Zeit meldete sich ein Zirkus-Direktor bei der Pfadi SMN, da wieder einmal ihre Hilfe benötigt wurde. Seine Zirkus-Schaffenden waren verschwunden und er brauchte Leute, welche halfen, die Vermissten zu suchen, damit die Sommeraufführung nicht ins Wasser viel. So machte sich das Leitungsteam gleich auf die Suche nach einem neuen Lagerplatz und strandete in Aesch Luzern. Eingebettet zwischen Wäldern und Maisfeldern, mit einer traumhaften Aussicht auf den Hallwilersee, lag der perfekte Platz für eine Zirkus-Manege. Es wurden Pläne geschmiedet, Material eingekauft, der Transport organisiert und ein Küchenteam gesucht. Den Verantwortlichen wurde bei den Vorbereitungen klar, dass dieses Jahr die Hilfe der Pfadistufe nicht reichen würde. Sie baten auch die Wolfsstufe (die sieben- bis zehnjährigen) um ihre Mithilfe, welche ihr Lager normalerweise in einem Haus verbrachte.

Die Herausforderung

So trafen sich am ersten Samstag der Sommerferien über 60 Zirkus-Neulinge, um sich auf den Weg an den Hallwilersee zu machen. Dort angekommen, hiess es zuerst, ein Zirkuszelt zu konstruieren, eine Küche einzurichten, Zelte aufzustellen und eine Toilette zu buddeln. Dabei waren die Kinder auf die Hilfe von ehemaligen Pfadis angewiesen, welche sie tatkräftig unterstützten. Nach drei Tagen konnte endlich mit der Suche nach den verschwundenen Zirkusleuten begonnen werden. Diese stellte sich aber als schwerer heraus als gedacht, worauf die Pfadis nun selber eine Show auf die Beine stellen mussten. Wer sportlich und mutig war, studierte Sprünge und Choreografien mit einer Akrobatin ein. Die lauten und lustigen Kinder suchten nach Witzen und übten Sketches mit einem Clown, und die Geschickten beschäftigten sich mit magischen Zaubertricks. Es wurde geübt und geübt, bis die Nerven blank lagen und die ersten wegen Sonnenstichen schlafen gehen mussten. Abgekühlt haben sich alle bei Glacé und Baden im See, andere lüfteten ihren Kopf beim Volleyball spielen oder tratschten im Zirkuszelt. Am Abend wurde am Lagerfeuer gesungen oder über die Bedeutung der Pfadi und Freundschaften gesprochen. Manchmal kamen auch Biester in der Nacht, die die Idylle störten, doch die tapferen Teilnehmenden liessen sich davon nicht unterkriegen, da sie wussten, dass sie als Belohnung Schoggicrème erwartete.

Nach der Show ist vor der Show

Am Sonntag war es endlich soweit: Die Aufführung sass mehr oder weniger perfekt, die Moderatoren waren durch ein strenges Auswahlverfahren gekürt worden, und der Lagerplatz verwandelte sich in einen Parkplatz. Die angereisten Eltern schauten sich erst das Zirkusgelände an, dann die abwechslungsreiche Show der Kinder. Schon war es wieder Zeit, sich von der Wolfsstufe zu verabschieden, da sie ihren Teil erfüllt hatte. Auch zwei Gäste aus dem Zentrum für unbegleitete, minderjährige Asylsuchende in Zollikon verliessen Aesch. Die Hinterbliebenen schauten auf eine tolle Zeit zurück und vermissten die Gspänli bereits beim ersten Znacht. Die Pfadis verbrachten eine weitere Woche im Seetal und übernachteten teils in einer Zivilschutzanlage, einem Pfadiheim, bei Bekannten oder in einer Turnhalle. Das Leitungsteam machte sich an einem Tag auf den Weg in die Zivilisation, während die Kinder ihre Aufgaben übernehmen mussten. Sie planten ein Programm, kümmerten sich um die Kommunikation mit dem Bauer, holten Fresspäckli, kochten leckere Menüs, und natürlich brauchte es auch einen «Depp des Tages». Nach zwei intensiven Wochen wurden auch endlich die Angestellten des Zirkus wiedergefunden. So war die Aufgabe der Jugendlichen erledigt. Sie gingen müde und sentimental nach Hause.

Eingesandt von Eleni Tremp v/o Schinaja

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