Maiwanderung auf der Klettgauer «Weinkarte»

Die dreitägigen Maiwanderungen der Männerriege des Turnvereins Höngg haben eine lange Tradition: Sie werden seit 1986 jährlich durchgeführt. Schleitheim am Rande des Klettgaus war Stützpunkt der diesjährigen Auflage.

Die Maiwanderer der TVH-Männerriege bei der Mittagsrast am zweiten Tag. V.l.n.r.: Noldi Capaul, Peter Arnold, Chris Jacobi (Bericht), Arthur Müller (Organisator), Jürg Bihrer und René Kunz. Nicht auf dem Bild: Rolf Manz und Hans-Jürg Dübendorfer.

Die acht Teilnehmer wurden mit Traumwetter beglückt und durchwanderten, wie durch eine lokale Weinkarte geführt, sämtliche Weinorte bis zum Rand(en).

Die diesjährige 32. Auflage begann am Montag. 7. Mai, 8 Uhr, Ecke Wieslergasse. Das Reise- und Wandergepäck wurde in zwei Autos verladen und nach etwa einer Stunde Fahrt wurde Schlaate, wie Schleitheim umgangssprachlich heisst, erreicht. Nach Begrüssungskaffee und Zimmerbezug im Gasthof «Brauerei» – wehe dem, der hier falsch denkt; der Braubetrieb ist seit über 100 Jahren eingestellt – fuhren die Wanderer mit dem Postauto nach Neunkirch, wo die Vormittags-Etappe begann. Der Weg führte durch blühende Rapsfelder und schon voll im Laub stehenden Wälder nach Wilchingen. Gestärkt vom Mittagessen und dem lokalen Rotwein, wanderten sie oberhalb der Rebberge und erstiegen den Rossberg. Hier begann eine Tragödie: Das Ausflugsrestaurant war montagshalber geschlossen, unten im Tal, in Osterfingen gibt es keine Wirtschaft mehr, an der Bahnstation Hallau ebenso wenig, sodass der Wegstaub erst wieder in Schleitheim heruntergespült werden konnte.

Abends wurden die frisch geduschten Männerriegler mit einem leckeren Mahl verwöhnt, das mit dem im Klettgau in grossen Mengen kultivierten Rebensaft der bereits bewanderten Provenienzen trefflich begleitet wurde. Danach ergab sich bis zur späten Stunde eine Stammtischdiskussion über Lokalpolitik, über die von Höngg natürlich.

Eindrucksvolle Gemeindefahnen

Morgendlicher Höhepunkt am Dienstag war das Kafi-Gespräch mit der Gasthofwirtin am Frühstückstisch. Sie gab dabei viel Interessantes über die Gemeinde bekannt. Das Gemeinde-Wappen ist nichts für Schreckhafte: ein pechschwarzer Stierkopf auf blutrotem Grund! Die als hartköpfig bekannten Schlaatemer sind aber sehr stolz darauf. Bei Sonnenschein ging die Wanderung vom Gasthaus weg, zuerst südwärts und dann den Randenberg hinauf bis Babental, zum Mittagessen im schattigen Wirtshausgarten. In einem grossen Bogen führte der Weg dann wieder heimwärts. Rote Gemeindefahnen mit dem Stierkopf wiesen schon von weitem den Heimweg. Beim Abendessen im «Leuen» standen Gächlinger, Trasadinger oder Löhninger als Weinbegleitung zum à la carte Menü zur Auswahl.

Am dritten Tag begann die Rundwanderung beim Siblinger Randenhaus, auf knapp Uetliberghöhe. Die Route führte ostwärts, über blühende Wiesen nach Hemmental herunter und dann über den dunklen, kühlen Guggendal bergwärts zurück. Der steile Zwischenaufstieg mit 200 Höhenmetern galt als Schlussbouquet, bevor sich die Wanderer beim späten Mittagessen im Randenhaus entspannten und danach müde, aber glücklich nach Höngg heimfuhren. Sie hätten diese schöne, erlebnisreiche Tage gerne noch mit weiteren Kollegen geteilt.

Informationen für Interessierte: www.tvhoengg.ch

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