Das jüngste Wartaufest ist Geschichte. Es fand vom Freitag, 24. Juni bis am Sonntag, 26. Juni vor dem alten Tramdepot statt. Obwohl das Fest bei starkem Regen begann, konnten sich die Organisatoren danach über sonniges Wetter freuen. Das vielseitige Programm erfreute mit einem Höhepunkt am Samstag.
In einer schwarzroten Höngger-Tracht und bei rund 30 Grad sang Luise Beerli Jodellieder am gut besuchten Wartaufest. Beerli sei eine «Hönggerin durch und durch» sagte Mathias Egloff, Stadtzürcher SP-Gemeinderat und Präsident des Vereins IG Wartau. Am Fest kürte er die 80-Jährige auf Lebenszeit zum Ehrenmitglied der IG. Sie habe sich für «philantropische Dienste in der Höngger Gemeinde» eingesetzt und sei «eine Wohltäterin und ein hartnäckig positiver Mensch», erzählte Egloff weiter.
Beerli bemüht sich mit ihrer Stiftung seit langer Zeit für erschwingliche Wohnungen in Höngg. Sie selbst ist ebenfalls Hausbesitzerin mehrerer Liegenschaften am Hönggerberg, die sie laut eigener Aussage von ihrem Stiefvater geerbt hat. «Ich habe die liebsten Mieterinnen und Mieter im ganzen Quartier», so Beerli. Doch aufgrund von Krankheit und Unfall musste sich die Jodlerin im letzten Jahr schonen und sich auf ihre Genesung zu konzentrieren. Dass man sie nun für den Auftritt am Wartaufest gewinnen konnte, sei etwas wirklich Aussergewöhnliches. «Sie hat sich als wahrhaftes Stehaufmännchen bewiesen», sagte Egloff über die gebürtige Appenzellerin, die im Alter von fünf Jahren nach Höngg kam.

Grosser Traktoren-Fan

Beerli, die Tochter eines Bauern, machte nach ihrem Schulabschluss eine Lehre als Verkäuferin und arbeitete später in der Autobranche. Sie sei schon immer begeistert von Landwirtschaftsgeräten gewesen und erzählte, dass sie ihren Traktor früher am liebsten mit ins Bett genommen hätte. «Der Traktor war mein absoluter Liebling», sagte Beerli. So bestach die Höngger-Jodlerin am Wartaufest nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch mit vielen Anekdoten aus ihrem Leben.