Institutionen
Letztes «Riedhof»-Fest vor Umbau
Zum letzten Mal fand das «Riedhof»-Fest im Alterswohnheim Riedhof im gewohnten Rahmen statt. Nach 33 Jahren wird nun umgebaut, und erst im Jahr 2016 kann wieder am alten Ort gefeiert werden.
26. Juni 2014 — Redaktion Höngger
Letzten Samstag war ein richtiges Kommen und Gehen im «Riedhof». Um 10.30 Uhr begannen die Festivitäten mit dem Auftritt der Majoretten der Stadt Zürich, welche farbenfrohes Leben in den Innenhof brachten. Um 11 Uhr hätte der Auftritt der Senioren-Turngruppe stattfinden sollen, doch die meisten Besucher und Turngruppen-Mitglieder schauten den letzten Zügen der Majoretten-Show zu, und so kam es zu einer kleinen Verspätung. «Dabei fangen wir doch gerne pünktlich an, damit wir auch wieder pünktlich aufhören können», meinte eine Seniorin mit Schalk in den Augen. Einer der beiden Männer in der Turngruppe meinte lachend «Und jetzt kommen unsere «Riedhof»-Majoretten zum Zug!»
Über 90-Jährige zeigten Turnübungen
Als der Saal voll besetzt war, zeigten die betagten Menschen, wie sie sich fit halten: Im Sitzen und Stehen demonstrierten sie Dehnungsübungen, Kräftigungsübungen mit gefüllten Halblilterpetflaschen als Hantel-Ersatz und Koordinationsübungen mit Händen und Füssen. Als musikalische Untermalung diente nicht etwa Technomusik oder pumpender Fitness-Sound, sondern Handörgeli-Musik, die fröhliche, lüpfige Stimmung verbreitete. Beim Stück «Butterfly» wurde mit farbigen Tüchern geturnt, und viele Besucher sangen das Stück gar mit.
Ruhiger ging es beim Auftritt der Yoga-Gruppe, in welcher wie beim Turnen auch über 90-Jährige mitmachen, zu und her: Fliessende Bewegungen und deren «Weiterreichen» an die Sitznachbarin zeigten, dass die fernöstliche Meditationsmethode den Bewohnerinnen – in der Gruppe gab es keine Männer – guttut. Heimleiter Christian Weber meinte denn auch zum Publikum, dass die Yoga-Stunde «der Renner» sei. Andere Heimleiter würden ihm jeweils kaum glauben, dass im Altersheim Riedhof Yoga praktiziert werde. Auffallend war, dass sich die Seniorinnen und Senioren im «Riedhof» gegenseitig ohne grosses Aufheben halfen – sei es, den Stuhl zurückziehen, um leichter absitzen zu können, die Wasserflaschen nach der Vorführung einzusammeln oder schlichtweg der aufmerksame Umgang miteinander.
Heisses vom Grill und Schnäppchen am Flohmarkt
Nach den Vorführungen wartete das Mittagessen mit Fleisch oder Vegiburger vom Grill, Kartoffelsalat und Pommes Frites auf die hungrigen Bewohner und Besucher. Gemeinsam sass man draussen oder drinnen, genoss das Essen, die Gespräche und das angenehme Wetter. Die Angehörigen freuten sich zu sehen, dass ihre Mütter, Väter und Verwandten im «Riedhof» zufrieden sind und gut betreut werden. Wer danach einen Verdauungsspaziergang machen wollte, konnte entweder den Ziegen und Hühnern einen Besuch abstatten, dem Duo Heinz & Heinz zuhören und tanzen oder am Flohmarkt ein Schnäppchen ergattern. Dort wurden von den Bewohnern gespendete Artikel verkauft, die sie nicht zügeln wollen. «Im August werden wir nochmals einen solchen Flohmi veranstalten, denn mit weniger Ballast zügelt es sich etwas leichter», so Christian Weber.
Umzug naht
Geplant ist der Umzug der «Riedhof»-Bewohner in der letzten Augustwoche. Die eine Hälfte zügelt nach Hottingen, die andere nach Kloten. Im September wird der «Riedhof» komplett leergeräumt, und am 1. Oktober wird mit dem Rückbau begonnen. Im Bettenhaus, dem Hauptgebäude, wird es 20 zusätzliche Zimmer geben. Es wird neu einen dritten Lift geben, und das Gebäude Riedhof 2 wird abgerissen und als neuer Speisesaal mit grosser Terrasse und einer geräumigen Produktionsküche im Untergeschoss neu gebaut. «Wir wollen uns zum Quartier hin noch stärker öffnen. Das Restaurationsangebot soll vermehrt Hönggerinnen und Höngger anlocken, zudem wird es auch wieder einen Coiffeursalon geben», erzählt der Heimleiter von den Zukunftsplänen.
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