Leserbriefe zum Fokus-Thema Verkehr

Nebst diversen Plänen gingen auf der Redaktion – teilweise als Ergänzung zu den Plänen – auch einige Leserbriefe zum Thema «Verkehr Höngg» in der letzten Ausgabe ein:

Grosser Kreisverkehr

Mein Vorschlag zur Lösung des «gordischen Knotens» am Meierhofplatz wäre für den privaten Verkehr ein Kreiselverkehr von der Gsteigstrasse her rechts abbiegend in die Regensdorferstrasse, dann links in die Wieslergasse hinunter zum Zwielplatz und zurück über die Limmattalstrasse zum Meierhofplatz. Nur Bus und Tram benützen die bisherigen Routen.
Für den Privatverkehr wird die Regensdorferstrasse ab Wieslergasse bis Regensdorferstrasse 3 zur Sackgasse, nur der Bus darf durchfahren. So können die Parkhäuser und -plätze sowie der Kappenbühlweg durch den privaten Verkehr angefahren werden.
Auf der Limmattalstrasse wird ab Bauherrenstrasse stadteinwärts die Linksabbiegespur aufgehoben und als Busspur gekennzeichnet.
Auf der Limmattalstrasse am Meierhofplatz stadtauswärts wird die links/geradeaus Spur aufgehoben und als Busspur gekennzeichnet, so hat der Bus einen besseren Radius zum Abbiegen in die Gsteigstrasse. Privater Verkehr darf hier und auch von der Gsteigstrasse herkommend nur noch rechts abbiegen.
Der ganze Kreiselverkehr wird in eine Tempo-30-Zone umgewandelt, so werden keine grossen baulichen Veränderungen nötig.
Am Meierhofplatz können aus Sicherheitsgründen und Vortritt für den öV die vorhandenen Lichtsignale benützt werden.

Ruedi Wanner, Höngg

 

Neue Ampeln

Ich frage mich schon lange, warum es keine zusätzlichen Ampeln bei der Regensdorferstrasse und Gsteigstrasse gibt. Da diese Variante sehr naheliegend scheint, würde mich das Ergebnis von Computersimulationen im Vergleich zur jetzigen Situation interessieren.
Eine eher starke Veränderung wäre ein grosses Kreiselsystem über die Wieslergasse, aber ich denke schon wegen der Trams macht es nicht so viel Sinn.

Marcel Lancelle, Höngg

Im Grunde genommen macht ihr Beitrag im «Höngger» dieser Woche nur eines klar: Das Problem der Staus am Meierhof ist unlösbar. Es gibt nun einmal nur zwei Strassen, die Wipkingen mit Engstringen verbinden, nämlich die Limmattalstrasse und die Strasse Breitenstein/Am Wasser. Weiträumige Umfahrungen gibt es praktisch nicht.
Nach meiner Meinung gibt es aber eine Möglichkeit, den Verkehr am Meierhof besser zu steuern. Es braucht lediglich zwei Ampeln an der Ecke Regensdorfer/Gsteigstrasse, welche leider die Staus in Richtung Meierhof auch nicht eliminiert, aber immerhin eine saubere Regelung an dieser Gabelung bringt. Abwechselnd wird der Verkehr aus beiden Strassen zugelassen. Das hat den Vorteil, dass die Kreuzung Meierhof zu einer ganz normalen wird. Die Anlagen können so kombiniert werden, dass für die Fussgänger der gesamte Verkehr angehalten wird. Andere Varianten sind ebenfalls denkbar. Immerhin liesse sich damit eine, wenn auch bescheidene, dafür kostengünstige und rasch realisierbare Besserung erreichen. Das unausgesprochene Hin- und Herschieben des Schwarzen Peters zwischen der Limmattalstrasse und Am Wasser führt höchstens zur Verschiebung einer Lösung ad calendas gräcas.

René Jacobsohn, Höngg

Jede Verkehrsstelle hat eine maximale Durchlass-Kapazität. Es gilt, dieses Maximum mit allen Massnahmen zu ermöglichen. Die Wichtigste dazu ist: Den freien Zufluss bis zum Engpass ohne Verzögerung zu steuern und gleichzeitig den zügigen Abfluss nach dem Engpass sicherzustellen.
Aktuell kann der Verkehr durch die Limmattal- und Ackersteinstrasse, sofern die Lichtsignalsteuerung am Meierhofplatz dies zulässt, recht problemlos zu- und abfliessen. Es sind hier auch keine grösseren Verbesserungen möglich.
Anders von der Regensdorfer- und Gsteigstrasse her: Hier behindert sich der Verkehr gegenseitig, weil er nicht gesteuert ist und die Gsteigstrasse Rechtsvortritt geniesst. Und wenn der Weg schon frei wäre, kommen todsicher die Fussgänger einzeln und schleppend über den Fussgängerstreifen bei der Post über die Gsteigstrasse. Der Zufluss zum Meierhofplatz wird behindert und in umgekehrter Richtung der Abfluss in die
Regensdorfer- und Gsteigstrasse auch, sodass es auf den Meierhofplatz und darüber hinaus zurückstaut.
Hier bietet sich eine zweigeteilte, separat gesteuerte Ampel beim Fussgängerstreifen vor der Post über die Gsteigstrasse als Lösung an, welche den Zu- und Abfluss von und in die Gsteigstrasse sowie das Fussgängeraufkommen regelt. Ein weiteres Lichtsignal auf der Höhe Regensdorferstrasse 2, jedoch ohne neuen Fussgängerübergang, stoppt den Zufluss von der Regensdorferstrasse her, wenn die Gsteigstrasse grün hat. Dazu wäre es aber nötig, dass ein Abbiegen von der Regensdorferstrasse in die Gsteigstrasse mit einem Linksabbiegeverbot unterbunden wird. Diese Verkehrsbeziehung ist frequenzmässig die schwächste von allen. Sie wird neu durch eine Umfahrung via Wieslergasse, über den Zwielplatz zur Limmattalstrasse und hin zum Meierhofplatz ermöglicht.

Chris Jacobi, Höngg

Da hilft nur die Tunnelbohrmaschine

Mit Verkehrszeichen und Umleitungen kann das Problem nicht gelöst werden. Um diesen gordischen Knoten zu entwirren braucht es auch kein Schwert, sondern eine Tunnelbormaschine, denn Tram, Bus und Individualverkehr müssen in den Untergrund verlegt werden. Dazu brauchen wir einen Tunnel von der Wartau bis zum Schwert mit unterirdischen Anschlüssen an das Coop- und Zweifel-Parkhaus. Eine Tunnelabzweigung vom Meierhofplatz bis zur Lerchenhalde kann die Verbindung zum Hönggerberg sicherstellen. Die Haltestellen Hönggerberg und ETH sind unterirdisch per Lift oder Rolltreppen erreichbar. Somit kann der Meierhofplatz weiträumig zur Fussgängerzone umgebaut werden. Die Zufahrten für Handel und Gewerbe müssen wir mit einem Vignettensystem für bestimmte Tageszeiten sicherstellen.
Die Strasse am Wasser, von der Europabrücke bis zum Wipkingerplatz, wird zwei bis drei Meter abgesenkt und überdacht. Damit wird das Lärmproblem und der schleichende 30 km Verkehr eliminiert.

Emil Loppacher, Höngg

Schuld sind die VBZ

So wie der «Höngger» schreibt, könnte man meinen, der Meierhofplatz sei ständig überlastet. Das stimmt aber nicht: Er ist nur zu den Stosszeiten am Morgen und am Abend überlastet. Aber wo gibt es in der Stadt Zürich einen Knotenpunkt, der nicht überlastet ist? Fakt ist, dass die Ampel am Meierhofplatz den Verkehr einigermassen bewältigen könnte, wäre da nicht die VBZ, die ständig mit ihren bevorzugten Grünphasen den ganzen Ablauf stört. Teilweise behindert sich die VBZ selbst, da sie von drei Seiten gleichzeitig ihre Grünphase fordert. Das kann nicht funktionieren. Wie dem auch sei, jedenfalls sind die zwei Stunden am Morgen und jene beiden am Abend – und dies auch nur werktags – eine relativ kurze Zeit, in der der Meierhofplatz überlastet ist: Die restlichen 20 Stunden pro Tag und an den Wochenenden ist er ohne Probleme zu befahren. Wer sich aufregt, dass der Meierhofplatz ständig verstopft sei, soll entweder das Auto stehen lassen oder zu einer anderen Tageszeit mal darüberfahren. Man könnte auch die Kinder vielleicht zu Fuss zur Schule bringen oder statt dem Auto das Poschtiwägeli zum Einkaufen benutzen. Laufen soll ja bekanntlich gesund sein.

René Frehner, Höngg

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