Quartierleben
Kunst an der Bauwand
Die Höngger Künstlerin Cécile Trentini hat an der Bauherrenstrasse eine Bauwand entdeckt und diese in ein Kunstwerk verwandelt.
29. Oktober 2024 — Eingesandter Artikel
Cécile Trentini hat eine Affinität für Baustellen. Kein Wunder, dass die Hönggerin von der rund 12 Meter langen Bauwand in der Nähe ihrer Wohnung an der Bauherrenstrasse angezogen wurde. Diese grosse Fläche rufe danach, bespielt zu werden, so Trentini.
Allerdings machte sich die Künstlerin wenig Hoffnung, dass sie grünes Licht bekommen würde. Doch die Erlaubnis der Bauherrschaft erfolgte schnell und sie rüstete sich mit Stiften sowie einer Warnweste aus, um beim Malen allfällige Gefahren zu bannen. Bei schönstem Herbstwetter, aber dennoch mit einem mulmigen Bauchgefühl, setzte die sie am Wümmetfäscht-Sonntag den Stift an.
Ein farbenfrohes Werk
Trentini, aber auch die Bauherrschaft rechneten damit, dass die Aktion Kopfschütteln, Unverständnis oder sogar Ärger auslösen würde. Aber das Gegenteil war der Fall. Nur einige wenige – notabene jüngere Personen – fragten die Künstlerin, ob das, was sie da mache, nicht illegal sei.
Die meisten Passant*innen blieben interessiert stehen und gaben ihrem Gefallen am Kunstwerk gebührend Ausdruck. Einige bedankten sich sogar explizit für das farbenfrohe, fantasievolle Werk, für das die Künstlerin florale und geometrische Elemente vermischte und so das Gleichgewicht von Natur und Architektur versinnbildlichen möchte.
Den ursprünglichen Plan, die Bauwand am Wümmetfäscht-Sonntag fertig zu gestalten, verwarf sie jedoch rasch. Mittlerweile hat sie schon über 20 Stunden investiert und in jeder Regenpause werden es mehr. Die Arbeit und die vielen netten Begegnungen, die daraus entstehen, bereiten ihr so viel Freude, dass sie sich entschlossen hat, im Sinne eines «work in progress» bis auf Weiteres daran zu arbeiten.
Eingesandt von Yvonne Türler
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