Quartierleben
Künstliche Fische «auf dem Trockenen»
Über 400 verschiedene Fische in allen möglichen Farben, Formen und Grössen hängen von der Decke, stehen auf den Glastablaren und zieren jede Ablagefläche in meinem Badezimmer. Die Sammlung ist in den letzten 16 Jahren entstanden.
12. November 2014 — Eingesandter Artikel
Angefangen hat alles in der Sekundarschule. Wir waren eine Gruppe von drei Freundinnen. Die eine sammelte Enten, die andere Frösche und ich Fische. Die zwei anderen Frauen sammeln in der Zwischenzeit schon lange nicht mehr, bei mir aber steigen Motivation und Ehrgeiz, neue Fische zu finden, ständig. Es wird jedoch nicht einfacher, denn die meisten handelsüblichen Modelle in den gängigen Läden sind beinahe schon alle in meinem Besitz. Die grössten Chancen, neue Fische zu finden, habe ich auf Flohmärkten oder in Brockenhäusern.
Da ich selber selten ins Ausland gehe, unterstützen mich meine Freunde und Bekannten tatkräftig bei der Erweiterung meiner Sammlung. Über Fische aus anderen Ländern freue ich mich immer sehr. Besuch reagiert sehr unterschiedlich auf mein spezielles Badezimmer. Die einen sind fast überfordert mit Schauen, andere finden es kitschig und sinnlos, und dann gibt es auch Leute, welche gleich nach einem Lieblingsfisch Ausschau halten.
Wie viel Zeit braucht das Putzen des Bades?
Häufig werde ich gefragt, wie viel Zeit ich benötige, um das Badezimmer zu reinigen. Beim wöchentlichen Putzen räume ich nur das Lavabo und die Badewanne frei. Einmal im Monat wasche und trockne ich alle Fische, ausser den Weihnachtsschmuck-Fischen, welche von der Decke baumeln. Dies bedeutet dann einen grösseren Zeitaufwand von etwa drei Stunden. Doch diese Zeit investiere ich sehr gerne, da mir meine Fische und gleichzeitig auch die Sauberkeit sehr wichtig sind.
Mein liebster Fisch?
Oft werde ich gefragt, welches der speziellste Fisch in meiner Sammlung ist. Da gibt es nicht nur einen Einzigen, sondern gleich mehrere: Da gibt es den grössten Gummifisch, welcher oben mit einem Reissverschluss und zwei Henkeln versehen und im Innern schön gefüttert ist. Er wird als Handtasche verwendet und zieht viele Blicke auf sich. An der Wand hängen drei Fische auf je einem Brett. Auf Knopfdruck singt jeder ein anderes Lied und macht mit dem Kopf und dem Schwanz die passenden Bewegungen dazu. Der Auffälligste ist der, welcher batteriebetrieben auf drei Rädern über den Boden fährt, wenn ein Hindernis kommt ausweicht, sich umdreht und weiterfährt. Gleichzeitig blinkt er in ständig wechselnden Farben, verdreht die Augen und singt in den höchsten Tönen ein Lied.
Batteriebetrieben in der Badewanne am Schwimmen
Weiter habe ich eine farblich assortierte Auswahl an batteriebetriebenen Fischen, welche, sobald sie mit Wasser in Kontakt kommen, schwimmen. Sie bewegen sich realitätsgetreu unregelmässig von oben nach unten, schwimmen mal schnell, mal langsam und blinken im Takt dazu. Was mir noch fehlt in meiner Sammlung, sind ein Badeteppich in Fischform und Frotteetücher mit Fischmotiven. Bewusst habe ich die Fischsammlung aufs Badezimmer beschränkt. Dort passen die Fische wegen des Wassers auch hin.
Auf Früchteschalen, Teller und andere Objekte in Fischform verzichte ich gerne. Wie geht es weiter mit meiner Sammlung? Für wie viele Fische ist noch Platz? An der Decke hat es noch ausreichend Platz, um Fische aufzuhängen. Auf den Tablaren müssen die Fische näher und näher zusammenrücken und wenn es da auch voll ist, werde ich, solange es noch Platz hat, an der Wand weitere Tablare aufhängen.
Eingesandt von Franziska Reich
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