Mittwoch, kurz nach 19 Uhr, es ist schon am Eindunkeln, hasten eiligen Schrittes vor allem jüngere Frauen und Männer Richtung Wolfgang-Pauli-Strasse 27. Dort steht das moderne ETH-Gebäude HIT. Im grossen Raum namens Siemens Auditorium HIT E 51 findet der «Mittwochsfilm» statt. Heute wird der Action-Knaller «Mad Max: Fury Road» gezeigt. Die Kultfilm-Serie aus den 80er Jahren ist auch heute noch ein Unikum, und so erstaunt es nicht, dass der neueste Film regen Zulauf findet.

So müssen die Organisatoren noch zusätzliche Stühle zu den aufgestellten 130 Stück herbeitragen. Wie viele Zuschauer jeweils vor Ort sind, ist von verschiedenen Faktoren wie etwa dem Wetter oder der Beliebtheit des Films abhängig, teilt die ETH-Abteilung Services, die für den «Mittwochsfilm» zuständig ist, mit. Den Rekord stellte letztes Jahr «Interstellar» auf, dort kamen um die 200 Besucher. Gemütlichkeit wird gross geschrieben: Man fläzt sich in den Stühlen und kauft sich an der kleinen «Kino-Bar» noch frisch vor Ort hergestelltes Popcorn oder etwas Süsses zum Knabbern und Trinken.

Mittwochsfilm ist die Idee der Studierenden

Seit 2008 gibt es die Veranstaltungsreihe «Mittwochsfilm». Die Idee kam ursprünglich von den Studierenden, ausgeführt wird sie aber von der ETH-Abteilung Services. Fachvereine, also Vertreter des Verbands der Studierenden, kurz VSETH, schlagen die Filmauswahl vor und betreuen mit einem Helfer der Abteilung Services den Abend. Sie stellen die Stühle im Saal auf und versorgen sie am Ende wieder, bereiten Popcorn zu, verkaufen Getränke und Snacks und sind die Ansprechpersonen für Fragen.

Offen für alle

Der «Mittwochsfilm» ist offen für alle, also auch für Nicht-Studierende. Ob Bewohner von Höngg, Affoltern oder Wipkingen, Alt oder Jung, man ist willkommen. Während des Semesters wird jeden zweiten Mittwoch ein Film gezeigt, der Barbetrieb ist ab 18.45 Uhr geöffnet, Filmstart ist um 19.15 Uhr. Alle Filme werden in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.

«Gegen Ende des Jahres werden die 900 Studentenzimmer auf dem Campus bezogen worden sein, dann ist die Nachfrage bestimmt noch grösser. In welchem Rahmen das Angebot dann ausgebaut wird, ist noch nicht definiert », so die ETH-Abteilung Services. Wer übrigens mehr auf Indie- und Arthouse-Filme steht, der ist in der ETH im Zentrum besser aufgehoben: Dort führt der Verein der Studierenden, kurz VSETH, Nischenfilme vor – ebenfalls gratis und für alle.