Kommt ein «Leitbild Allmend Höngg»?

Im Zusammenhang mit dem geplanten Kunstrasenfeld des Sportvereins Höngg (SVH) ist plötzlich von einem «Leitbild Allmend Höngg» die Rede. Der Gemeinderat Guido Trevisan und die Gemeinderätin Isabel Garcia, beide GLP, haben dazu dem Stadtrat eine schriftliche Anfrage eingereicht.

Was braut sich über der Allmend Hönggerberg zusammen?

Die Allmend Höngg ist ein nicht nur für Ansässige wichtiges Naherholungsgebiet, auf dessen begrenzten Platzverhältnissen viele Akteure zusammenleben müssen: Neben SVH, Schiessplatzgenossenschaft Höngg, Turnverein und dem Familiengartenverein Höngg, die grössere Areale belegen oder, im Falle der Schützen oder Bauern, zumindest zeitweise benutzen, teilen sich Erholungssuchende und Sportler jeder Couleur meistens einvernehmlich den begrenzten Raum.

Eng ist’s für den SVH

Eng ist es seit geraumer Zeit für den SVH: Die 24 Mannschaften mit insgesamt rund 300 Jugendlichen müssen, insbesondere die Jugendlichen, teils ausserhalb von Höngg trainieren. Zudem sind die bestehenden Fussballfelder, die von Grün Stadt Zürich gepflegt werden, oft in prekärem Zustand, so dass der SVH nach seinem erneuten Aufstieg in die 1. Liga vom Schweizerischen Fussballverband wie bereits vor drei Jahren nur eine provisorische Spielbewilligung bis Ende Jahr erhalten hat. Vor drei Jahren hatte der Gemeinderat ein Postulat von Guido Bergmaier (SVP), das auf dem Hönggerberg ein zusätzliches Kunstrasen-Fussballfeld forderte, ohne Gegenstimme überwiesen. Daraufhin wurde eine Realisierung für den Zeitraum 2013/14 ins Auge gefasst. Nun ist diese, wie Guido Trevisan von Grün Stadt Zürich erfuhr, frühestens 2014/15 geplant. Gleichzeitig ist beabsichtigt, vor der Realisierung des Kunstrasenfeldes für die Allmend Höngg ein Leitbild zu erstellen – bis wann ist Teil der schriftlichen Anfrage von Trevisan und Garcia. Ebenfalls offen ist, wie die auf dem Hönggerberg ansässigen Vereine in die Planung mit einbezogen werden, ob und wie auch die Bevölkerung ihre Wünsche ins Leitbild einfliessen lassen kann und ob der Stadtrat gar mit weiteren Verzögerungen bei der Realisierung des Kunstrasenfeldes rechnet. Die Anfrage betont, dass Profi vereine wie der FC Zürich ihre Ausbildungstätigkeit hervorheben, wenn sie auf die hohen Kosten angesprochen werden, die sie der Stadt verursachen – wogegen der SVH nur geringe Kosten für die Stadt verursacht und eine wichtige sportliche und soziale Funktion in Höngg wahrnimmt.

Steht die Schiessanlage zur Diskussion?

Die fünfte von insgesamt zehn Fragen befasst sich mit der 300-MeterSchiessanlage auf dem Hönggerberg, nebst dem Albisgütli die einzige auf Stadtgebiet verbliebene Grossanlage. Regelmässig tauchen Fragen nach der Daseinsberechtigung dieser Anlage innerhalb eines Naherholungsgebietes auf. Trevisan und Garcia wollen nun konkret wissen, ob geplant ist, die 300-Meter-Schiessanlage auf dem Hönggerberg zu schliessen oder Lärmschutzmassnahmen vorzunehmen. «Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?», schliesst die Frage. Auf die Antworten des Stadtrates darf man gespannt sein. Er hat dafür drei Monate Zeit.

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