Kinder, Kinder, Kinder

Am Mittwochmorgen vorletzter Woche freute ich mich über einen Beitrag im «Tagblatt» ganz besonders: Stadtrat Raphael Golta warb dort nämlich für ein Ja zur Kinderbetreuungsinitiative der Alternativen Liste (AL). Über diese stimmen wir am 25. September ab.

Judith Stofer, Kantonsrätin AL, Zürich Kreis 6/10

Der engagierte Vater von zwei kleinen Kindern ist als Vorsteher des Sozialdepartements auch für die professionellen Kinderbetreuungsangebote in der Stadt Zürich zuständig. Er weiss also aus persönlicher und beruflicher Erfahrung, was es heisst, Kinder zu betreuen oder betreuen zu lassen. Stadtrat Raphael Golta weiss, dass ein gut ausgebautes Angebot wichtig ist, damit Eltern Kinder und Beruf unter einen Hut bringen können. Ein gutes Kinderbetreuungsangebot nützt allen – der Wirtschaft, der Gemeinschaft, den Eltern und den Kindern. Kinder finden «Gschpänli», Eltern können sich ihren beruflichen Aufgaben widmen, die Gemeinschaft profitiert vom Nachwuchs. Auch die Wirtschaft gehört zu den Nutzniessern eines gut ausgebauten Kinderbetreuungsangebots. Unternehmen haben eine tiefere Personalfluktuation, weil, wie Stadtrat Raphael Golta schreibt, «viele Eltern erst dank Kitas und Horten ihren Berufen treu bleiben können». Gute Kinderbetreuung kostet. Im Kanton Zürich finanzierten bis anhin Eltern und Gemeinden die Kinderbetreuung. Aktuelle Studien im Auftrag des Bundesrates zeigen, dass die finanzielle Belastung der Eltern für die familienexterne Betreuung zwei bis drei Mal so hoch ist wie in anderen Ländern. Es macht darum Sinn, dass sich auch ein weiterer Akteur – nämlich die Wirtschaft – an diesen Kosten beteiligt, wie dies die Kinderbetreuungsinitiative verlangt.

Dies hat man auch im Kanton Obwalden erkannt. Ende August hat der bürgerliche Regierungsrat des Kantons Obwalden dem kantonalen Parlament eine Gesetzesvorlage zur schulergänzenden Tagesbetreuung vorgelegt. Neben Eltern und Gemeinden soll sich auch die Wirtschaft – in Anlehnung an die Lösung in den Kantonen Freiburg, Neuenburg und Waadt – an der Finanzierung der familien- und schulergänzenden Tagesbetreuung beteiligen. In der Botschaft zur Gesetzesvorlage begründet dies die Obwaldner Regierung wörtlich: «Aufgrund des ausgewiesenen volkswirtschaftlichen Nutzens sollen sich die Arbeitgeber an der Finanzierung der Tagesstrukturen beteiligen». Genau dies verlangt die Kinderbetreuungsinitiative der Alternativen Liste (AL).

Ein Ja bedeutet, dass die Kosten für die Kinderbetreuung künftig auf die Schultern von drei Akteuren verteilt werden: Eltern, Gemeinden und Wirtschaft. Eltern können so massiv entlastet werden – zum Wohle aller.

Judith Stofer, Kantonsrätin AL, Zürich Kreis 6/10

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