Kinder, ihr seid schlicht Hammer!

Als wir beschlossen, aus dem «normalen Höngger» diese Sondernummer, ein «HönggerLI» – von, für und über Kinder – zu machen, hatte niemand eine Ahnung, was genau dabei heraus kommen würde. Der Weg zu diesen 16 Seiten war ein Erlebnis für alle Beteiligten.

Die 4. Klasse vom Schulhaus Bläsi mit Lehrerin Hélène Berther.
Die 6. Klasse vom Schulhaus Vogtsrain, Birte Schell und Martina Schmid.
Das Redaktionsteam des «Riedhof Express» der 6. Klasse von Fabienne Ott hat alle Artikel aus dem Schulhaus Riedhof beigetragen.
Die Redaktion der Schülerzeitung «Fläschäposcht» mit Kindern aus der 4. und 6. Klasse hat an den Projektnachmittagen alle Artikel für das «HönggerLI» aus dem Schulhaus Am Wasser geschrieben.
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Es war ein Experiment und blieb es bis kurz vor Drucklegung. Zu Beginn ging ich davon aus, dass wir selbst oder Gastautoren einige Artikel verfassen würden. Dann sandte ich die Anfragen um Mitarbeit an die Schulen und in die Klassen, zu den Kindern – und alles kam ganz anders, wie so oft, wenn man sich getraut, Kindern freie Hand zu lassen. Meine einzige Vorgabe an die Kinder war, dass sie Themen wählen sollten, welche sie selbst – und damit auch andere Kinder – interessierten und die einen Bezug zu Höngg oder ihrer eigenen Welt haben. Was dann aus den Klassen zurückkam, war eine Fülle an Ideen, welche keine Redaktion einfach so aus dem Ärmel geschüttelt hätte. Mit Themen, die ich den Kindern offen gesagt zum Teil kaum zugetraut hätte. Zu Beginn versuchte ich noch, darauf hinzuweisen, dass wir nur so viele Seiten werden drucken können, wie sie durch die Inserate auch finanziert sein würden – doch das gab ich schnell mal auf, und so liegen nun eben 16 Seiten «HönggerLI» vor uns. Was soll’s, manch anderer «normaler Höngger» rentiert ja auch nicht. Und bei Kindern zu sparen, wäre hier definitiv falsch gewesen. So durfte ich dann in den letzten Wochen in verschiedenen Klassen zu Gast sein und den jungen Journalistinnen und Journalisten, wo nötig, mit bescheidenem Rat zur Seite stehen. Natürlich wurde aus manchem grossen, zeitungsfüllenden Thema am Schluss ein etwas kürzerer Artikel. Doch auch das gehört zu einem normalen Prozess: Auch die «grossen» Redaktoren träumen oft in Büchern und drucken einzelne Seiten. Aber trotz individuellen Abstrichen blieb die Begeisterung der Kinder ungebrochen, bis hin zu den beiden Vormittagen, an denen unser Layouter Bernhard Gravenkamp und ich in die Klassen gingen, und vor Ort zeigten, was zwischen dem Schreiben und Fotografieren noch alles geschehen muss, bis die Zeitung auf die Druckmaschine geht. Was mir immer wieder besonders auffiel: Die Viert- bis Sechstklässer benutzten ihre Computer von der Recherche im Internet bis hin zum Schreiben der Artikel mit einer Selbstverständlichkeit, die mir in ihrem Alter fremd war. Nun ja, es gab ja damals auch erst Schreibmaschinen. Kurzum: Was diese Klassen geleistet haben, macht gewiss, dass es der schreibenden Zunft auch künftig nicht an Nachwuchs mangeln wird. Man darf sich auf etwas gefasst machen. Und nun wünsche ich allen, ob Klein ob Gross, viel Vergnügen mit dem ersten «HönggerLI»!

Herzlichst Fredy Haffner, Verlagsleitung Quartierzeitung Höngg GmbH

Das «HönggerLI» lässt sich nicht als Einzelartikel aufschalten, aber hier geht es direkt zum PDF der ganzen Ausgabe.