Sport
Kein SVH-Glück in Muttenz
Im Vorwort des Matchprogrammes des SV Muttenz stand unter anderem: «Unser Team muss als Mannschaft über sich hinauswachsen, will man heute dagegenhalten und es dem Tabellenersten Höngg möglichst schwer machen.» Am Ende blieb dem SVH nur die Enttäuschung über die Punkteteilung und den Gastgebern die Gewissheit, genau diese Aussage umgesetzt zu haben.
22. Oktober 2014 — Kurt Kuhn
Die erste Halbzeit bot den Zuschauern nicht viel Sehenswertes. Es war ein harziges, zerfahrenes Spiel mit vielen Fouls, Unterbrüchen und geprägt von ungenauen Zuspielen auf beiden Seiten. Auch der stumpfe Rasen der Sportanlage Margelacker in Muttenz liess keinen flüssigen Angriffsfussball aufkommen. Dem Tabellenführer aus der Stadt Zürich gelang es nicht, den Gegner in gewohnter Art und Weise unter Druck zu setzen: Es fehlte die letzte Überzeugung im Spiel nach vorne. Die eine oder andere, jedoch nicht hochkarätige Chance konnte auf beiden Seiten für sich notiert werden. Die grösste Möglichkeit der ersten Halbzeit verzeichnete jedoch der SVH in der 41. Minute, als ein Schuss auf der Torlinie befreit wurde und der Höngger Nachschuss, von einem Muttenzer Spieler abgelenkt, knapp über das Gehäuse der Baselländer zischte. Trotz vieler Unterbrüche beendete der Schiedsrichter die erste Halbzeit nach 45 Minuten ohne Nachspielzeit.
Kaum zurück auf dem Rasen, schockten die Einheimischen den Tabellenführer aus Höngg mit der 1:0-Führung. Captain Manuel Jenny wurde von der linken Seite her allein fünf Meter vor dem Tor stehend angespielt und bekundete keine Mühe, den Treffer zu erzielen.
Erst jetzt steigerte der SVH die Spielkadenz und bewirkte eine optische Überlegenheit, ohne diese jedoch in eine resultatmässige umzuwandeln. Die Gastgeber mussten nun vermehrt zu unfairen Mitteln greifen, um ihre verdiente, aber in der Zwischenzeit eher glückliche Führung zu verteidigen. Simon Roduner beorderte in der 58. Minute für den glücklos kämpfenden Danilo Infante neu Dominik Kuhn auf den Rasen. Geschockt wurden die Zuschauer in der 59. Minute, als der Muttenzer Loris Minnig den SVH-Spieler Marco Riso auf üble Weise ausser Gefecht setzte. Marco Riso musste einige Minuten gepflegt werden und konnte nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen, für ihn wurde Almedin Dedic eingewechselt. Für Loris Minnig beendete die Rote Karte des Schiedsrichters das übereifrige Treiben.
Erfolg nach kurzer Zeit im Spiel
Erst einige Minuten im Spiel, enteilte Dominik Kuhn auf der rechten Seite seinen Bewachern und spielte von der Grundlinie den Ball auf den einschussbereiten Fuss von Sebastian Luck. Der SVH-Ausgleich war endlich Tatsache. Kurz darauf landete Sebastian Lucks Heber über den herauslaufenden Muttenzer Torhüter nur am Torpfosten. In der 77. Spielminute erfolgte der dritte und somit letzte Wechsel des SVH. Antoni Forner griff für Raphael von Thiessen ins Spielgeschehen ein. Obwohl die Gastgeber mit allen Mitteln und mit einem Mann weniger auf dem Platz um jeden Ball kämpften, schien es nur eine Frage der Zeit bis zur SVH-Führung. Die Einheimischen konnten trotz zwei schnellen, jedoch unpräzis vorgetragenen Vorstössen das Blatt nicht mehr auf ihre Seite wenden. Höngg war nun definitiv stärker, aber bei weitem nicht unwiderstehlich und hatte Pech, dass ein Kopfball von Rafael Dössegger in der 89. Minute an der Torlatte endete. Das 1:1-Schlussresultat nach der 94. Minute konnte weder die Spieler noch Trainer Simon Roduner und die mitgereisten Höngger Fans erfreuen. Man musste akzeptieren, dass der Tabellenführer wohl sein schwächstes Spiel der ganzen Saison abgeliefert hatte. Und durch den Verlust von zwei Punkten gegen den SC Muttenz konnte der hartnäckigste Verfolger, der SC Dornach, in der Rangliste bis auf einen Punkt zum SVH aufschliessen.
Matchtelegramm
Sonntag, 19. Oktober, SV Muttenz – SV Höngg, 1:1 (0:0) Tore: 47. Jenny 1:0, 65. Luck 1:1. Aufstellung SVH: Blank, Ryser, El-Akab, Würmli, Riso (63. Dedic), Schreiner, von Thiessen (77. Forner), Zogg, Dössegger, Infante (58. Kuhn), Luck.
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