Quartierleben
Kaum mehr freie Wohnungen in Höngg
Der Leerstand bei den Wohnungen in der Stadt Zürich ist so gering wie selten zuvor. In Höngg und Wipkingen waren zum Stichtag 1. Juni nur gerade 15 Wohnungen frei.
1. September 2022 — Dagmar Schräder
Einmal jährlich, zum Stichtag 1. Juni, erhebt die Stadt Zürich Daten zu den in der Stadt leerstehenden Wohnungen. Gezählt werden dann alle Wohnungen, welche gerade frei und unvermietet sind. Eine Momentaufnahme, die als Indikator für die Situation auf dem Wohnungsmarkt dienen kann.
Jüngst wurden nun die Daten für das Jahr 2022 veröffentlicht. Wie die Stadt in einer Medienmitteilung Ende August informiert, betrug der Leerstand auf Stadtgebiet am 1. Juni 161 Wohnungen – gerade einmal halb so viele wie noch im Jahr 2021. Damit sind in der Stadt so wenig Wohnungen frei wie zuletzt 2011. Ganz ähnlich sieht die Situation bezogen auf den gesamten Kanton Zürich aus. Die Leerwohnungsquote befindet sich hier auf dem tiefsten Punkt seit zehn Jahren.
Auch für die einzelnen Stadtquartiere werden die Daten erhoben. Im Kreis 10 waren es der Mitteilung zufolge 15 Wohnungen, 10 davon in Höngg, 5 in Wipkingen, die zum Zeitpunkt der Erhebung unvermietet waren. Das entspricht hier einem Anteil am Gesamtbestand der Wohnungen von 0.07 Prozent. Im vergangenen Jahr hatten im Kreis noch 19 Wohnungen leergestanden. Bei den freien Wohnungen handelte es sich im Kreis um je fünf Drei- und Vierzimmerwohnungen, drei Zweizimmerwohnungen und je eine Ein- und Fünfzimmerwohnung.
Mögliche Erklärungen für den Tiefstand
Mit diesem Tiefstand habe sich, «die Wohnungsknappheit in Zürich akzentuiert.» Zwei mögliche Erklärungen bietet die Stadt für diesen Tiefstand: eine nachfrageseitige und eine angebotsseitige. «Im letzten Jahr hat das Bevölkerungswachstum wieder Fahrt aufgenommen. Die Wohnbevölkerung per Ende Mai wuchs gegenüber dem Vorjahr um fast 6000 Personen, also wieder deutlich stärker als in den von der Pandemie geprägten Jahren 2020/21 (+700 Personen) und 2019/20 (+1800 Personen). Dies führte zu einer erhöhten Nachfrage nach Wohnungen. Gleichzeitig wuchs das Wohnungsangebot nur schwach. Während die Zahl der Wohnungen in den vergangenen Jahren im Mittel um gut 2000 gestiegen war, erhöhte sie sich zwischen 2021 und 2022 lediglich um etwa 800, da vergleichsweise wenige Wohnungen fertiggestellt und viele abgebrochen wurden», so die Medienmitteilung.
Es sei allerdings möglich, so die Stadt weiter, dass sich die Situation in naher Zukunft zumindest etwas entspanne. Zum Zeitpunkt der Erhebung seien dieses Jahr zufälligerweise viele alte Wohnungen bereits abgebrochen gewesen, die sie ersetzenden Neubauten aber noch nicht fertiggestellt gewesen. In den kommenden Monaten könnte also das Angebot an verfügbaren Wohnungen wieder zunehmen.
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