Kampf um Sekunden beim «schnällschte Zürihegel»

Am letzten Samstag wurde auf dem Hönggerberg gerannt, was das Zeug hielt. In den Quartiervorläufen wurden die schnellsten Höngger Mädchen und Buben ermittelt, die in zwei Wochen im Finale um den Titel des «schnällschte Zürihegels» kämpfen dürfen.

An der Siegerehrung gab es herzlichen Applaus von Eltern und Kollegen.

Die Wettkämpfe um den schnellsten Primarschüler und die schnellste Primarschülerin haben in Zürich eine lange Tradition. Bereits seit 1951 wird dieser Anlass ohne Unterbruch alljährlich ausgetragen und erfreut sich nicht nur bei den jungen Teilnehmern stets grosser Beliebtheit, sondern vor allem auch bei den begleitenden Familienangehörigen. So stellen die Quartierausscheidungen seit jeher eine feste Grösse in der Agenda so mancher Höngger Familie dar.

Regenschirme dieses Jahr unnötig

Zu Fuss, mit dem Bus oder dem Fahrrad pilgerten Gross und Klein am frühen Samstagnachmittag zur 64. Ausgabe des «Zürihegels» zum Sportplatz auf den Hönggerberg.
Während die Nachwuchsathleten bei der Ankunft sogleich aufgeregt begannen, ihre Klassenkameraden zu suchen und erste Aufwärmübungen auf dem Rasen starteten, machten es sich die Mütter und Väter zunächst einmal auf den Bänken bequem und versuchten, einen ersten Überblick über das Gewusel auf dem Sportplatz zu erhalten. Glücklicherweise zeigte sich auch der Wettergott dieses Jahr, anders als in den beiden Jahren davor, endlich einmal wieder von seiner gnädigen Seite und schuf mit eitel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen geradezu ideale Bedingungen für einen Sportwettkampf. Das gute Wetter erfreute auch die Organisatoren von Turn- und Quartierverein. Zwar fanden die vom Quartierverein zum Verkauf angebotenen Regenschirme wohl etwas weniger Absatz als im Jahr 2013, dafür konnte sich die Festwirtschaft über mangelnden Zulauf nicht beklagen.

Auf die Plätze, fertig, los!

Lange konnten sich die Eltern jedoch nicht in der Festwirtschaft ausruhen, denn bald schon galt es ernst. Die Mädchen der Jahrgänge 2006 und jünger waren die Ersten, die sich auf den auf dem Rasen ausgesteckten 80-Meter-Bahnen bereit machten. Nervös warteten sie in ihrer Bahn auf das «Okay» des Speakers Rolf Böni und flitzten los, sobald das Startsignal gegeben worden war. «Konzentrier Dich! Nur nach vorne schauen, nicht auf die Gegnerinnen achten! Du schaffst das!», so feuerten Eltern, Grosseltern und Freundinnen die Läuferinnnen von der Seitenlinie aus an und beflügelten sie zu Bestleistungen. Beim Zieleinlauf wurde die Zeit gestoppt und die zwei schnellsten Teilnehmerinnen erhielten eine Karte, die sie zur Teilnahme an den Finalläufen im Utogrund berechtigt.
Kaum hatte die erste Gruppe ihr Rennen beendet, standen schon die nächsten Läuferinnen am Start. Von den Erst- bis zu den Sechstklässern wurde nun jeweils in mehreren Durchgängen ermittelt, wer in Höngg die Nase vorn hat. Jungen und Mädchen kämpften dabei gleichermassen mit viel Ehrgeiz um die begehrten Plätze für das Finale. Dabei gab es neben viel Freude und Glücksmomenten natürlich auch die eine oder andere Enttäuschung. Tröstend standen Eltern und Freunde den Verlierern zur Seite, so dass die Trauer meist nur von kurzer Dauer war.

Hochspannung bei den Stafettenläufen

Noch höher schlugen die Emotionen beim an die Einzelläufe anschlies­senden Stafettenlauf der einzelnen Schulklassen. Jeweils sechs Kinder einer Klasse, Jungen und Mädchen gemischt, hatten sich als Stafette anmelden können und traten nun gegen die Teams der anderen Schulhäuser an. Nicht nur die Familien, sondern auch die Lehrpersonen fieberten jetzt mit ihren Mannschaften mit und bangten, ob die Stabübergabe auch gut klappen würde.
Die Klassenteams boten ihren Zuschauern spannende Wettkämpfe und lieferten sich in vielen Fällen nervenaufreibende Kopf-an-Kopf-Rennen, bei denen die Siegermannschaft nur einen hauchdünnen Vorsprung ins Ziel retten konnte. Zuweilen erwies sich auch das Pech des einen als das Glück des anderen, und so einige schon sicher geglaubte Siege wurden durch die letzte missglückte Stab­übergabe oder gar einen unglücklichen Sturz noch einmal verschenkt.

In zwei Wochen geht es weiter

Mit der Siegerehrung für die Gewinner der Einzelläufe und der Stafettenwettbewerbe endete schliesslich die Quartierausscheidung. Die besten drei Einzelläuferinnen und Einzelläufer jedes Jahrgangs erhielten eine Medaille, während die siegreichen Stafettenteams eine Urkunde mit ins Klassenzimmer nehmen durften. Stolz nahmen die Gewinnerinnen und Gewinner ihre Auszeichnungen und den Applaus der Zuschauer entgegen und werden nun am 24. Mai Gelegenheit haben, gegen die Gewinner aus den anderen Quartieren antreten zu dürfen.

Quartierausscheidung

Die schnellsten Höngger Mädchen
2006 Leonie Körner
2005 Melina Abonasaleh
2004 Katarina Kicinova
2003 Lisa Lang
2002 Emma Badwann
2001 Aeena Sait

Die schnellsten Höngger Knaben
2006 Noah Makaya
2005 Alex Locher
2004 Morris Bernardi
2003 Coein Graf
2002 Johann Zanetti
2001 Agash Anatarajah