In Unterzahl zurück auf die Siegerstrasse

Das Spiel am Wümmetfäscht-Samstag begann so, wie es sich die Anhänger des SVH vorstellten: mit zielstrebigem Angriffsfussball in Richtung des Gästetores. Es waren klar die Einheimischen, die dem Spiel den Stempel aufdrückten und die zwei Niederlagen der Vorwochen vergessen machen wollten.

Die Folge des beherzten Auftrittes war die frühe 1:0-Führung in der elften Minute durch Rafael Dössegger, der sich von der linken Seite her in den Strafraum getankt hatte und mit seinem Zuspiel den einschussbereit im Fünfmeterraum stehenden Antoni Forner erreichte. Der FC Olten zeigte auf den Rückstand keinerlei Reaktionen und agierte weiterhin defensiv ausgerichtet. Die wenigen Vorstösse in die Spielhälfte der Stadtzürcher wurden frühzeitig von den Höngger Verteidigern unterbunden – sofern die letzten Pässe nicht bereits missraten waren. Pech hatte der SVH in der 24. Minute, als der Grosseinsatz von Danilo Infante nicht den durchaus verdienten Ausbau der Führung brachte: Im Hineinrutschen in die herrliche Hereingabe von Antoni Forner zirkelte er den Ball knapp am rechten Oltener Torpfosten vorbei.
Die Verteidiger und der Torwart der Gäste waren nun einer SVH-Druckphase ausgeliefert und das 2:0 schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Doch es kam anders: Bei einem der ersten schnellen Vorstösse der Solothurner agierte SVH-Verteidiger Raschid El-Akab für ihn ungewohnt zaghaft und der Schiedsrichter taxierte seine Intervention am Oltener Stürmer, die nur knapp innerhalb des Strafraumes geschah, als Notbremse − was neben dem fälligen Penalty auch den Ausschluss von El-Akab bedeutete. Saban Jakupovic erledigte seine Aufgabe souverän zum schmeichelhaften 1:1-Ausgleich für das Team von Trainer Georg Schifferle.
Trotz einem Mann weniger waren es weiterhin die Stadtzürcher, die für das Tempo und den gepflegten Spielaufbau sorgten. Antoni Forner setzte sich (38.) prächtig in Szene, als sich sein satter Schuss aus 25 Metern für den Oltener Keeper als unhaltbar entwickelte und in der hohen rechten Torecke einschlug. 2:1 für den SVH! In der 42. Spielminute gelang auch Oltens Saban Jakupovic der zweite Tagestreffer, als sein Freistoss aus 20 Metern den Weg durch die löchrige SVH-Mauer hindurch in das Gehäuse des jungen SVH-Torhüters Andrin Albonico fand, der bis zu diesem Zeitpunkt kaum gefordert worden war. Mit einem schlechten Lohn für die Bemühungen gingen die Simon-Roduner-Boys in die Halbzeitpause.

Zu zehnt und trotzdem am Drücker

Auch nach der Pause übernahmen die Gastgeber sofort wieder das Geschehen auf dem Platz und Gianluca Cavaliere dribbelte sich (54.) von der linken Seite her herrlich in den Strafraum, leider war jedoch sein Flankenball für die bereitstehenden Höngger Offensivspieler zu ungenau. Nach einem schweren Abwehrfehler eines SVH-Verteidigers (57.) enteilte der Oltener Stürmer zu wenig resolut in Richtung SVH-Kasten, so dass diese heikle Situation seitens des Torwartes und eines Verteidigers entschärft werden konnte. Dies war die klarste Chance der Gäste im ganzen bisherigen Spiel, auch wenn nun die stärksten Momente des FCO folgten. Der SVH beendete diese Druckphase mit einem Weitschuss von Antoni Forner, bei dem sich der Oltener Torwart Thomas Husi mit seiner gelungenen Parade auszeichnen konnte. Den Solothurnern gelang nun fast nichts mehr, ihre Angriffe wurden frühzeitig gestört und der Druck des SVH nahm wieder zu. Als Danilo Infante (73.) von der rechten Seite her wunderschön im Strafraum angespielt wurde, verwertete er das Zuspiel mit einem Flachschuss zwischen den Beinen des Gästetorhüters hindurch zur hochverdienten und umjubelten 3:2-Führung für die Höngger Farben. Danilo Infante durfte (75.) nach aufopferndem Einsatz Lukas Bauer den Platz auf dem Spielfeld überlassen. Beinahe wäre Rafael Dössegger mit seinem Weitschuss (80.) noch das 4:2 gelungen, der Ball verfehlte das Tor nur knapp. Die Solothurner versuchten nun vergeblich und ohne grosse Durchsetzungskraft, noch den einen Punkt aus der Stadt Zürich mit nach Hause zu nehmen. Die gefährlichste Situation war ein Freistoss (84.) aus 20 Metern, der das Ziel aber weit verfehlte. In der Nachspielzeit bekam der FCO-Spieler Fidan Krasniqi die zweite gelbe und somit auch noch die rote Karte zu sehen.
Trainer Simon Roduner lobte seine Mannschaft nach dem Spiel für die gezeigte Willenskraft, die trotz einstündiger Unterzahl zum verdienten Sieg geführt habe. Nicht optimal empfand er das Verhalten der SVH-Defensive in der ersten Halbzeit. Dieses gelte es zu verbessern.

Matchtelegramm
SV Höngg – FC Olten 3:2 (2:2)
Samstag, 26. September, Sportplatz Hönggerberg, 120 Zuschauer.
Tore: 11. Forner (1:0), 37. Jakupovic (1:1 Penalty), 38. Forner (2:1), 42. Jakupovic (2:2), 73. Infante (3:2).
SVH: Albonico, Rutz, El-Akab, Würmli, Djukaric, Dössegger, Cavaliere, Forner (80. Forny), Stutz, Pereira Da Costa (87. Muino Fraga), Infante (75. Bauer).

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