In der Brillenglas-Produktion und beim Knigge-Apéro

He-Optik verkauft nicht nur Brillen, Kontaktlinsen und Co., sondern die Inhaber Tiziana und Robert Werlen organisieren auch immer wieder aussergewöhnliche Events für ihre Kundschaft – so die «Gentlemen Night», an der es – fast – nur Männer gab.

Die Männer, alles Kunden von He-Optik, fanden den Anlass genial und freuen sich bereits auf den nächsten Event.

Am Donnerstagabend, 26. März versammelten sich über 20 Männer an der Hardturmstrasse 135, wo die vor 160 Jahren gegründete Brillenglas-Firma Essilor seit 1971 mit ihrer Schweizer Produktion ansässig ist. Herzlich empfangen von Tiziana und Robert Werlen, ging es hinauf in den fünften Stock, wo Samuel Schaub von Essilor die Gäste übernahm und in weisse Labormäntel kleidete, da in den Produktionsräumen absolute Hygiene vorgeschrieben ist.

Bis um 23 Uhr entstehen Gleitsicht-Brillengläser

Er führte die sichtlich interessierten Männer durch die Räumlichkeiten, wo aus kreisrunden, dicken Brillengläsern perfekt geschliffene Varilux-Gleitsicht-Gläser entstehen. Über 40 Leute stellen hier von Montag bis Samstag – unter der Woche sogar täglich bis 23 Uhr nachts – Brillengläser her. «Obwohl wir ein grosser Konzern sind, ist das hier in Zürich sozusagen eine kleine Manufaktur, die Qualität und Geschwindigkeit bietet: Wir können innert Stunden auf Kundenwünsche eingehen», so Samuel Schaub. «Wenn Sie drei Wochen auf Ihre Gleitsicht-Brille warten müssen, dann wissen Sie, dass nicht in der Schweiz gearbeitet wurde, sondern etwa in Polen», erklärte er den Kunden von He-Optik, die immer wieder Fragen stellten und den Mitarbeitenden genau über die Schulter guckten. Robert Werlen bestätigte, dass er in dringenden Fällen – wenn es schneller als drei Tage gehen muss – zu Essilor gehe und die geschliffenen Gläser dort sofort abhole, um dem Kunden seine Varilux-Gleitsichtbrille übergeben zu können.
Seit 2008 werden die Gläser – 98,6 Prozent sind aus Kunststoff, der Rest aus Glas – in zwei modernen CNC-Fräsmaschinen geformt und in vielen Arbeitsschritten vollendet. So werden die Gläser poliert, falls sie für Sonnenbrillen verwendet werden von Hand gefärbt, in einem Ofen ausgehärtet, mittels Ionenbeschuss entspiegelt und viele Male kontrolliert, bevor sie zu Kunden wie He-Optik kommen und in die Brillenfassungen eingepasst werden.

Lernen beim Stehapéro

Im Anschluss an die eindrückliche Führung gab es einen reichhaltigen Stehapéro, für den die Werlens Knigge-Coach Liliane Forster engagiert hatten. Sie nahm die Männer unter ihre Fittiche und zeigte ihnen, wie man sich an einem Apéro korrekt verhält – so wird der Olivenstein selbstverständlich nicht dem Gegenüber in den Ausschnitt gespuckt, wie Tiziana Werlen im Vorfeld scherzte, sondern schleunigst in die Serviette, die man vorsorglich unter dem Apéro-Teller in der Hand eingeklemmt hat.
Auch Weinglas, Teller und Serviette kann man mit etwas Übung problemlos in einer Hand halten – so ist die andere frei, um Leute zu begrüssen. Liliane Forster sagte, dass Small-Talk dazu da sei, um eine gute Zeit miteinander zu haben und neue Kontakte zu knüpfen, was die Männer ja hier angeregt täten. «Ein echtes Lächeln ist die kürzeste Kommunikation – und kostet nichts», so ihr Tipp für viele Gelegenheiten.
Tiziana Werlen dankte in ihrer Rede den Männern für ihre Kundentreue und erzählte, dass auch einige Frauen gerne an den technik-orientierten Abend gekommen wären, aber nur die beruflich anwesenden – sie selbst, Liliane Forster und die «Höngger»-Redaktorin Malini Gloor – das Vergnügen haben durften. Als Trost: Für die Kundinnen gibt es am Donnerstag, 20. August, die Ladies’ Night, an welcher dafür keine Männer kommen dürfen.

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