Institutionen
«Ich schätze unser gutes Arbeitsklima»
Ich heisse Viviane Feuz, bin 18 Jahre alt und wohne mit meiner Familie im aargauischen Mutschellen. Im Frühjahr 2013 musste ich mich für meine berufliche Laufbahn entscheiden. Da ich im letzten Schuljahr das Freifach «Kochen auf Englisch» besucht und mir dies sehr gefallen hatte, entschied ich mich schon bald dazu, eine Lehre als Köchin zu absolvieren.
3. April 2014 — Eingesandter Artikel
So begann ich mit der Lehrstellensuche. Überraschend schnell war diese Suche von Erfolg gekrönt: Nachdem ich die Schnupperlehre im Restaurant Am Brühlbach im Tertianum in Höngg beendet hatte, wurde mir die Lehrstelle als Köchin angeboten. Ich war sehr erfreut und glücklich damit, weil ich in der Schnupperlehre Spass gehabt hatte, die Leute nett waren, die Küche sehr modern und auch die Arbeit sehr interessant und abwechslungsreich war.
Nachdem ich die Sekundarschule beendet hatte, gönnte ich mir noch ein bisschen Ferien und durfte schliesslich voll freudiger Erwartung meine Lehrstelle antreten.
So sieht mein Arbeitstag aus
Bei uns in der Küche in Höngg unterscheiden wir zwischen einer kalten und einer warmen Küche. Ich wurde als Erstjahr-Auszubildende der kalten Küche zugeteilt. Meine täglichen Aufgaben bestehen hauptsächlich aus Salate rüsten, Desserts herstellen und kalte Platten zusammenzustellen. Über die Mittagszeit darf ich auch in der warmen Küche mithelfen, indem ich die von den Köchen bereits gekochten Speisen auf den Tellern für die Gäste schön herrichte. Selbstverständlich darf man aber auch die fortlaufende Putzarbeit unseres Arbeitsplatzes nicht vergessen.
Mein Arbeitstag beginnt im Normalfall um 7.30 Uhr und endet um 16.30 Uhr. Was für mich sehr gewöhnungsbedürftig war, ist die Arbeitstag-Regelung. Weil die Küche das ganze Jahr täglich für die Gäste betrieben wird, muss ich bereit sein, zweimal im Monat am Wochenende zu arbeiten. Dies war für mich eine ziemliche Umstellung, da ich gewohnt war, mit meinen Freunden am Wochenende etwas zu unternehmen, was nun viel schwieriger ist. Ich habe mich jedoch daran gewöhnt.
Jeweils eine Woche in der Berufsschule
Alle vier bis sechs Wochen besuche ich einen einwöchigen Ausbildungsblock an der Allgemeinen Berufsschule Zürich, die sich ganz in der Nähe der Hardbrücke befindet. Dies finde ich eine willkommene Abwechslung zum beruflichen Alltag, auch wenn die Anforderungen und Aufgaben manchmal schwierig und streng sind. Im Gegensatz zur normalen Schule haben wir in der Berufsschule nur noch drei Fächer, nämlich Berufskunde, Allgemeinbildung und Sport. In der Berufskunde lernen wir alles über die theoretischen Aspekte des Kochberufs.
Mein erster Höhepunkt: Das Lehrlingskochen
Einer der Höhepunkte in meiner Lehre bis jetzt war ganz klar das Lehrlingskochen vom Freitag, 28. März: Ich durfte mit meinem Oberstift Philipp Möbus ein viergängiges Menü zusammenstellen und von Grund auf selbständig kochen. Unser Menü sah so aus: Als Gruss aus der Küche gab es Mini-Foccacia mit geräucherter Entenbrust und Limettendressing. Die Vorspeise folgte darauf mit Forellenfilets im Kräuterbackteig, Pak-Choi, Panna-Cotta und Feigen-Chutney. Der Hauptgang bestand aus einem rosa gebratenem Lammrack mit feiner, mediterraner Kruste auf Balsamico-Jus, Hausmachernudeln und zweifarbigen Spargeln zusammen mit getrockneten Cherrytomaten.
Zum Dessert gab es ein hausgemachtes Tobleroneglace-Cornet, Birnen-Quark-Terrine und ein mariniertes Erdbeer-Potpourri im Wabenteigkörbchen. Wir fingen bereits zwei Tage vorher mit den Vorbereitungen an. Unser Zeitplan ging relativ gut auf, auch wenn es manchmal etwas hektisch zu und her ging. So konnten wir am Freitagabend alle 80 Gäste reibungslos bedienen. Mir gefiel das Anrichten des Hauptganges direkt vor den Gästen sehr gut. Als die Reaktionen der Gäste begeistert ausfielen, wussten wir, dass unsere Arbeit sich gelohnt hatte. Ich bin sehr glücklich, dass ich meine Kochlehre beim Restaurant Am Brühlbach absolvieren darf, da mir sehr viel ermöglicht wird, wie zum Beispiel dieses Lehrlingskochen, ich sehr viel lerne und wir auch ein sehr gutes Arbeitsklima haben, was ich sehr schätze.
Viviane Feuz
Serie «Stifti z’Höngg»
Den Auftakt zur in losen Abständen erscheinenden Serie macht Viviane Feuz, 1.-Jahr-Koch-Lehrtochter im Restaurant Am Brühlbach im Tertianum.
Sporadisch erzählt sie, wie es ihr mit ihrer Ausbildung geht, und was sie beschäftigt.
Weitere Höngger Lehrlinge werden dazukommen.
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