Gewerbe
Höngger Optiker hilft Menschen in Marokko
Robert Werlen, Inhaber von He-Optik am Meierhofplatz, besuchte im Rahmen eines humanitären Projekts auch dieses Jahr wieder Marokko, um mit seinen Kenntnissen den Menschen vor Ort das Sehen zu erleichtern.
10. Juli 2014 — Eingesandter Artikel
Bereits zum vierten Mal nahm Robert Werlen die Möglichkeit wahr, in Marokko beim humanitären Projekt «Sahara so weit das Auge reicht» mitzuwirken. Ein Team aus 15 Augenoptikern und einer Augenärztin flog im Mai von Basel nach Marrakesch, um von dort aus mit dem Bus sechs Stunden in Richtung Süden zu fahren. Nachts um 2 Uhr erreichte der Bus mit den Augenexperten die Stadt Tiznit, wo bereits am nächsten Morgen die Arbeit losging.
Sehtests und kulturelle Erfahrungen
Robert Werlen führte Sehtests durch und war stets von einer Dolmetscherin begleitet, die vom Tamazight – einer Berbersprache – ins Französische oder ins Englische übersetzte. Dabei lernte er zum Beispiel, dass das Wort «Berber» von der einheimischen Bevölkerung nicht gerne gehört wird: Zu sehr ruft es schlechte Erinnerungen hervor, da es sich vom französischen Wort «barbare» ableitet.
Nachdem die Augenärztin ihre medizinische Kontrolle durchgeführt hatte und die Brillenglasbestimmung von den Augenoptikern abgeschlossen wurde, kam das gemeinsame Aussuchen der Brillenfassung an die Reihe. Das Werkstattteam schliff im Anschluss die entsprechend korrigierten Gläser und passte sie in das ausgewählte Gestell ein.
10‘000 Brillen in acht Jahren abgegeben
Bereits seit acht Jahren gibt es diese humanitäre Aktion, und in diesem Jahr wurde nicht ganz ohne Stolz die zehntausendste Brille abgegeben. Als das Projekt ins Leben gerufen wurde, war die Organisation noch auf gebrauchte Brillen angewiesen; mittlerweile ist dies nur noch begrenzt nötig, da namhafte Firmen inzwischen jedes Jahr neue Gläser und Brillen zur Verfügung stellen. Die Teilnehmenden bezahlen ihre Reise aus der eigenen Tasche und spenden zusätzlich neue Modelle, die in der Schweiz nicht mehr gefragt sind.
Durch die heisse Wüste geführt
Am letzten Tag hatte die Gruppe die Möglichkeit, die Ortschaft Taghjijt zu erkunden. In Vierergruppen ging es mit dem Jeep durch die Wüste und an Orte, die ein gewöhnlicher Tourist möglicherweise nicht zu Gesicht bekommen würde. Die karge Landschaft zog die Reisenden in ihren Bann, war aber mit 42 Grad im Schatten doch etwas warm für die an europäische Temperaturen gewohnten Besucher. Als die Gruppe am nächsten Tag von Marrakesch aus Marokko verliess, landete bereits das nächste Flugzeug mit Experten, um die Arbeit fortzuführen.
Robert Werlen ist wie die Jahre zuvor sehr glücklich darüber, mit seinen Optikkenntnissen Menschen helfen zu können. Glücklich ist er aber auch über die Situation in Höngg: Denn ohne sein gut eingespieltes Team, das ihn während seiner Abwesenheit vertrat, wäre das alles nicht möglich gewesen. (e)
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