Stadt
Höngger-Hacker-«Angriff» auf Bahnhofstrasse
Die Höngger Computer Hacker (HCH) haben mit einer einmaligen Aktion auf der Zürcher Bahnhofstrasse auf sich selbst, auf Höngg und das Wümmetfäscht aufmerksam gemacht.
1. April 2015 — Bernhard Gravenkamp
Mitte Januar wurden am ehemaligen Bally-Haus an der Bahnhofstrasse, in dem sich heute eine Zara-Filiale befindet, die fünf bekannten BALLY-Kugeln aufgefrischt wieder angebracht. Statt «BALLY» zeigen die LED-Leuchten auf allen drei Seiten den gleichen Begriff. Dieser ändert jeden Tag, das Vorgehen und die rund 400 dazu verwendeten Wörter wurden mit der Denkmalpflege abgesprochen. Werbebotschaften sind hier natürlich ausgeschlossen.
Neue Begriffe sorgen für Rätselraten
An einem sonnigen Morgen Ende März wurden zahlreiche Passanten auf der weltberühmten Einkaufsstrasse durch die rätselhaften und wechselnden Anzeigen irritiert. So leuchtete nicht nur ein einzelnes Wort auf, sondern zwei unterschiedliche Begriffe: «Höngg» und «GWS15». Dies wurde von verschiedenen, vorwiegend asiatischen Touristengruppen dutzendfach mit Smartphones festgehalten und gepostet. Nur eine der lokalen Führerinnen konnte sich einen Reim darauf machen und fragte umgehend beim «Höngger» nach, der ihr bei der Lösung des Rätsels half.
Im häufig als «schönsten Dorf der Stadt Zürich» bezeichneten Quartier sind diese Hinweise für die Einwohner natürlich leicht zu identifizieren: Höngg feiert Ende September wieder ein Wümmetfäscht, dieses Jahr mit Gewerbeschau, kurz «GWS» genannt − was die Hacker mit einer «15» ergänzten, um das alte Bally-Logo zu füllen. Dass dies nun von der Einkaufsmeile in die ganze Welt hinausstrahlte, war der Antrieb für den bisher versteckt agierenden Computer-Club «Höngger Computer Hacker» (HCH), wie deren Mitglied Roger Quanter* dem «Höngger» versicherte: «Gerne hätten wir auch mit dem Kürzel <WüFä> noch etwas gemacht, aber das ist uns – als Ästheten – einfach ein Buchstabe zu wenig, um die fünf Kugeln zu füllen.»
Elektronische Steuerung «geknackt»
Dem HCH war es gelungen, die Steuerung der Anzeige zu knacken und in zeitlich unterschiedlichen Abständen die Botschaften zu verändern. Ob und wie lange diese Aktion erneut stattfinden wird, ist ungewiss. Auch ob dieses aussergewöhnliche Vorgehen ein Marketing-Coup des HGH (Handel & Gewerbe Höngg) oder des OK Wümmetfäschts ist, wurde auf Anfrage des «Hönggers» von beiden Seiten weder bestätigt noch dementiert. Sicher ist nur: So weltweit wurde das lokale Highlight des Quartiers noch nie bekanntgemacht.
* Die wahre Identität der HCH-Mitglieder ist dem «Höngger» nicht bekannt. Und wäre sie es doch, würde er es abstreiten oder sich auf den Quellenschutz berufen.
Dieser Artikel erschien am 1. April 2015. Alle darin gemachten Aussagen und festgehaltenen Zitate sind den genannten Personen angedichtet und sollten in der Realität nicht mit diesen in Verbindung gebracht werden. Die behandelten Themen sind reine Hirn- oder andere Gespinste der Redaktion der Quartierzeitung «Höngger» – vor einer realen Adaption wird in gewissen Fällen ausdrücklich nicht gewarnt.
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