Höngg ist die goldene Mitte des Stadtumgangs

Am letzten Samstag wanderten rund 500 Frauen und Männer jeglichen Alters durch Höngg: Sie nahmen am 32. Stadtumgang teil und hielten auf der grossen Wiese des Wohn- und Tageszentrums Heizenholz Mittagsrast.

Und weiter geht’s: Gestärkt trat man den weiteren Weg zum Endziel Tiefenbrunnen an – mit diversen Zwischenstationen.
Auch die Mannen von Schutz & Rettung Zürich waren vor Ort und durften Hörnli mit Gehacktem und Apfelmus kosten – ausgeschöpft vom QV Höngg. 
Corine Mauch bei der Ansprache.
Jung und Alt genossen die friedliche Stimmung auf der Wiese und die Musik des Jazz Circle Höngg.
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Nach und nach trudelten die Wandernden ein, müde wurden Wanderstöcke ins Gras gelegt und manch einem rann der Schweiss nicht nur vom Gesicht, sondern zeigte sich auch auf dem nassen T-Shirt. Der traditionelle Stadtumgang ist denn auch nichts für gemütliche Sonntagsspaziergänger: Zu Fuss ist man zwischen sechs und sieben Stunden unterwegs, gestartet wurde um sieben Uhr in der Früh beim Bahnhof Tiefenbrunnen. Annina Dubs, Leiterin Mediendienste der Stadtkanzlei, erwähnt, dass immer wieder Halte eingelegt und Teilstrecken mit VBZ-Bussen sowie als Abschluss mit einem Schiff absolviert werden. «Und natürlich gibt es nebst Znüni, Zmittag und Zvieri auch Teestationen. Man kann sich also immer wieder etwas ausruhen», so die Organisatorin des Stadtumgangs.

Mittagessen von Dixieland-Jazz umrahmt

In Höngg wird traditionellerweise Mittagsrast gemacht, da das Quartier in der Mitte der Strecke liegt und mit der Heizenholz-Wiese den idealen Platz für die vielen Wanderfreudigen bietet. Das Essen wird seit vielen Jahren von den Vorstandsmitgliedern des Quartiervereins Höngg ausgeschöpft, denen der Anlass Spass macht: «Man plaudert zusammen und spürt den Zusammenhalt, was gut tut», so Quartiervereinspräsident Ueli Stahel. Spielte bis vor drei Jahren der Musikverein Zürich-Höngg zur musikalischen Unterhaltung, so übernahm dies nun zum dritten Mal der Jazz Circle Höngg. Fünf Musiker spielten angenehmen Dixieland-Jazz und entlockten Posaune, Banjo, Kontrabass, Klarinette, Trompete und Saxophon fröhliche Klänge. «Wir spielten akustisch, denn die Leute sollen sich unterhalten können und nicht gegen die Musik ankämpfen müssen. Das Feedback der Wandernden war durchs Band positiv», so Miro Steiner, Präsident des Jazz Circle Höngg, in einer Spielpause beim Glacegenuss.

Nur zweimal Regen in 32 Jahren Stadtumgang

Mägi Barmettler, ehemalige Vorzimmerdame einiger Stadtpräsidenten, die den Stadtumgang jahrelang organisiert hatte und nun das erste Mal als Gast dabei war, erinnert sich, dass es in den 32 Jahren nur zweimal geregnet habe und der Stadtumgang bloss einmal wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt werden musste. Der Stadtumgang sei aus der Tradition entstanden, dass die Gemeindepräsidenten der benachbarten Gemeinden sich jeweils trafen, um zusammen die Grenzen abzulaufen. Annina Dubs, die den Stadtumgang dieses Jahr das erste Mal organisierte, freute sich, dass die Teilnehmer nahezu hälftig aus der Stadt und den angrenzenden Gemeinden kamen. «Zudem hatten wir das erste Mal grosse Zelte von Grün Stadt Zürich im Einsatz, die für Schatten gesorgt haben – bei dieser Hitze unverzichtbar!» Stadtpräsidentin Corine Mauch hielt mit dem Megaphon eine Rede. Sie wand den Teilnehmern ein Kränzchen für ihr Mitmachen, sei doch gerade dieser Samstag voller Konkurrenzanlässe: Das Limmatschwimmen fände statt, und abends spiele die Sängerin Madonna im Letzigrund auf. «Aber Sie sind da, das freut uns», so die Stadtpräsidentin.

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